Antar (l.) und Tesche (r.) im Duell um den Ball. Wie hier ging es in den gesamten 90 Minuten eng zu. dpa
Im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Bochum auf zwei Positionen verändert trat Arminia Bielefeld gegen den 1. FC Köln an. Herzig ersetzte Bollmann in der Innenverteidigung. Im Mittelfeld kam Tesche für Marx (Oberschenkelzerrung) von Beginn an zum Einsatz. Auf Seiten der Rheinländer nahm Christoph Daum nach der 0:3-Heimniederlage gegen die Bayern nur einen Wechsel in der Startelf vor. Der Kameruner Womé spielte an Stelle von Chihi. McKenna konnte trotz eines unter der Woche erlittenen Bänderrisses von Beginn an mitwirken.
Beide Mannschaften starteten engagiert und vor allem auf solide Defensive konzentriert in die Partie. Nach ersten Minuten des Abtastens im Mittelfeld entwickelte sich eine Begegnung mit ordentlichem Tempo und Torchancen auf beiden Seiten. Spielerische Glanzlichter fehlten allerdings.
Der 5. Spieltag
Die ersten Annäherungsversuche Richtung gegnerisches Gehäuse machten die Bielefelder in Person von Wichniarek, doch Köln verbuchte die erste Großchance für sich: Nach weitem Einwurf durch Womé wehrte die Bielefelder Hintermannschaft aus dem Fünfmeterraum genau in die Füße von Petit ab, der volley vom Strafraumrand abzog, aber nur die Querlatte traf, von der das Leder wieder ins Spielfeld zurückprallte (12.).
In der Folge wurde die Arminia druckvoller und erspielte sich gegen eine nicht immer sattelfest wirkende Kölner Hintermannschaft einige Gelegenheiten. Wichniarek vergab die beiden besten mit einem Kopfball nach Freistoßhereingabe sowie einem Rechtsschuss frei vor Mondragon aus halbrechter Position im Strafraum (20. und 30.).
Doch auch der FC blieb bei seinen seltenen Vorstößen gefährlich. Erneut nach einem Einwurf von Womé herrschte Konfusion im Bielefelder Strafraum. Brecko konnte daher frei im Fünfmeterraum abschließen, traf jedoch den Ball nicht richtig, so dass das Leder statt in Tor zu fliegen nur am linken Pfosten vorbeitrudelte (43.). Somit ging es mit einem insgesamt leistungsgerechten Remis in die Halbzeitpause.
Ähnlich wie die erste Hälfte gestaltete sich auch Abschnitt zwei. Beide Teams waren um offensives Spiel bemüht, doch oftmals fehlten die spielerischen Mittel für wirklich zwingende Aktionen.
Die Kölner agierten nach und nach mit mehr Druck und Zug zum Tor. Novakovic vergab eine gute Kopfballchance, auch weil Eilhoff aufmerksam parierte. Dann jedoch ging die in der zweiten Hälfte bis dahin zu passive Arminia in Führung. Womé checkte Kirch am Strafraumrand in zentraler Position von hinten unnötig um. Den von Womé verschuldeten Freistoß verwandelte "Joker" Kamper – erst knapp zehn Minuten zuvor eingewechselt – mit etwas Glück, denn der Ball wurde noch von der Kölner Mauer in Person von Matip unhaltbar abgefälscht (74.).
Es folgte der Doppelschlag: Ein langer Ball aus der Bielefelder Hälfte veranlasste Mondragon (zu) weit aus seinem Tor zu eilen. Doch es war Wichniarek, der das Leder unter Kontrolle brachte und dann überlegt Richtung Tor schlenzte. McKennas Abwehrversuch, den Ball noch zu klären, verunglückte, weil das Leder von der Querlatte an den Körper des Kanadiers und von dort ins Tor prallte (77.).
Die Kölner erholten sich von diesem Schock nicht mehr und müssen nun am Dienstag im Pokal in Mainz und danach am Freitag gegen Schalke auf Siege hoffen. Für Bielefeld geht es nach dem ersten Saisonsieg am Mittwoch mit Selbstbewusstsein ins Pokal-Spiel nach Stuttgart, danach wartet in der Bundesliga am Sonntag Frankfurt.