Volltreffer: Khedira dreht nach seinem 1:1 zum Jubeln ab, Sebastian und Cacau nehmen dies unterschiedlich zur Kenntnis. dpa
VfB-Trainer Armin Veh änderte sein Team im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg gegen Cherno More Varna im UEFA-Cup auf zwei Positionen. Delpierre musste wegen Patellasehnenproblemen kurzfristig passen, für ihn rückte Boka in die Startelf. Zudem bekam Gomez mit Cacau einen weiteren Stürmer zur Seite gestellt, Magnin musste dafür weichen. Das letzte KSC-Auswärtsspiel in Frankfurt wurde abgesagt. Im Vergleich zum 0:2 gegen Köln rückte Franz nach Muskelbeschwerden zurück in die Startelf, Porcello und Iashvili durften ebenfalls von Beginn an ran. Stoll, Aduobe und Carnell (Knieprobleme) mussten weichen.
Zwischen den beiden Fangruppen ging es schon vor dem Spiel heiß her - und auch auf dem Platz wurde bald klar: Es ist Derbyzeit. Der VFB suchte sein Heil sogleich in der Offensive, und hätte Simak den Pass von Hitzlsperger nicht vom Fuß springen lassen, hätten die Schwaben schon nach sechs Minuten in Führung gehen können. Zwei Minuten später machte es dann der KSC vor, wie man die erste Chance in Zählbares ummünzt: Iashvili kam von der rechten Torauslinie zum Flanken, vollkommen ungedeckt durfte Freis am langen Eck einköpfen. Lehmann war machtlos (8.).
Der 5. Spieltag
Das badisch-schwäbische Derby blieb munter und abwechslungsreich. Der VfB reagierte auf den Rückstand und versuchte, den frech auftretenden Karlsruhern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Cacau scheiterte mit einem Fernschuss noch an Miller (20.) - Khedira machte es zwei Minuten später besser. Gomez wich auf den linken Flügel aus und flankte aus dem Halbfeld auf den Mittelfeldspieler, der sich nach oben schraubte und sehenswert zum Ausgleich einköpfte.
Das Tempo blieb hoch, beide Mannschaften überbrückten schnell das Mittelfeld. Die nächste gefährliche Aktion für das VfB-Tor ging erneut von Freis aus, sein 18-Meter-Freistoß verfehlte jedoch knapp das Ziel (27.). Auch wenn das Kombinationsspiel der Karlsruher ein wenig flüssiger wirkte - die besseren Möglichkeiten hatten die Schwaben. Erneut war es der glücklose Simak, der eine "Hundertprozentige" nicht zu nutzen wusste. Von Cacau glänzend in Szene gesetzt, scheiterte der Spielmacher allein vor dem Tor mit einem Lupferversuch an Miller (38.).
Die Quittung folgte in der Pause. Armin Veh ließ Simak in der Kabine und brachte mit Hilbert eine frische Kraft. Viel brachte diese Maßnahme nicht. Das Niveau der Partie nahm ab, zu hoch war die Fehlpassquote auf beiden Seiten. Und auch die Gelegenheiten wurden seltener. Bei der nächsten Chance für Karlsruhe half Lehmann kräftig mit. Nach einem langen Ball eilte er überstürzt aus seinem Tor. Kennedy war jedoch schneller, legte per Kopf ab auf Mutzel, der das Geschenk aber nicht zu nutzen wusste. Aus 17 Metern schoss er über das verwaiste Tor hinweg (52.).
Das war's dann aber auch fürs Erste. Stimmung kam erst wieder bei einem Foul von Franz an Gomez auf, der die beiden Streithähne kurz in den Mittelpunkt rückte. Der Karlsruher Kapitän kassierte dafür Gelb. Doch dann machte Gomez sportlich auf sich aufmerksam. Wie so oft hatte Hitzlsperger mit seinem Chip-Pass die zündende Idee, Gomez behielt allein vor Miller die Nerven. Der Treffer hätte eigentlich nicht zählen dürfen. Der VfB-Stürmer stand knapp im Abseits (68.).
Schlagseite: Am Ende fanden Martin Lanig und der VfB wieder in die Spur, der Treffer von Sebastian Freis reichte nicht für den KSC. dpa
Auch wenn dem KSC kämpferisch nichts vorzuwerfen war - viel Durchdachtes kam nicht mehr von den Badenern. Vielmehr hatten sich die Schwaben nun warmgespielt, doch bei der Veh-Elf fehlte neben der Genauigkeit die Konsequenz im Abschluss. So verlief die Schlussphase ohne große Höhepunkte - bis zur 87. Minute. Nach einem Konter machte der VfB den Deckel drauf. Wieder ging die Situation vom umsichtigen Hitzlsperger aus. Er passte im richtigen Moment auf den gestarteten Marica, der im Eins gegen eins Keeper Miller überwand und den Schwaben endgültig die drei Punkte sicherte.
Stuttgart muss am Mittwoch im Pokal gegen Bielefeld antreten, danach reist die Veh-Elf nach Dortmund. Karlsruhe spielt am Mittwoch im Pokal in Offenbach, danach am Sonntag gegen Wolfsburg.