HSV-Kapitän Jarolim, der kurz vor Schluss die Ampelkarte sah, beglückwünscht Torschütze Pitroipa. picture-alliance
Beim HSV konnte Trainer Martin Jol nach dem 2:1-Sieg bei Schalke 04 wieder auf den dort wegen Grippe fehlenden Olic zurückgreifen. Der Angreifer ersetzte Alex Silva (Muskelfaserriss). Des Weiteren kam Benjamin für den angeschlagenen Demel neu in die Startelf.
Hoffenheims Coach Ralf Rangnick musste nach dem 2:2 gegen Hannover mit Jaissle (Kreuzbandriss), Ibertsberger (Innenbandabriss im Knie) sowie Luiz Gustavo (Sperre wegen TV-Beweis) auf drei Akteure verzichten. Weis und Vorsah mussten auf die Bank, so dass sich fünf Neue in der Startelf befanden: Nilsson und Janker rückten in die Viererkette, die wiedergenesenen Salihovic sowie Ba und Obasi ins Mittelfeld und in den Angriff.
Der HSV erwischte vor ausverkauftem Haus den besseren Start. Hoffenheim hatte Abstimmungsschwierigkeiten und schwamm in der Abwehr - Guerrero, bereits angeschlagen, zögerte frei vor Hildebrand in zentraler Position zu lange mit dem Abschluss, so dass Beck mit einem klasse Tackling die brenzlige Situation bereinigen konnte (11.).
Hildebrand zog sich in dieser Szene eine Fleischwunde zu, konnte aber nach kurzer Behandlung weitermachen. Für Guerrero dagegen war die Partie frühzeitig zu Ende, der Angreifer humpelte raus, Trochowski kam (13.).
Die TSG hatte sich mittlerweile besser organisiert und startete erste gefährliche Angriffe. Sanogo flog knapp an einer Flanke vorbei und scheiterte Sekunden später an Rost (16.). Das Spiel nahm nun deutlich an Fahrt auf - auf der Gegenseite scheiterte der flinke Pitroipa per Volleyschuss am Außenpfosten (17.). Wenig später war Rost gegen den frei vor ihm auftauchenden Ba hellwach - der Senegalese brachte den Ball in halbrechter Position aus sieben Metern nicht am Keeper vorbei (20.).
Nach munterem Beginn nahm sich das Spiel vorübergehend eine Auszeit. Beide Teams agierten mit langen Pässen, die nicht ankamen, ehe Trochowski mit einer Einzelaktion die Führung der Jol-Elf einleitete: Der Nationalspieler schloss einen Sprint übers halbe Feld mit diagonalem Steilpass auf Pitroipa ab. Jankers Grätsche ging halbrechts im Strafraum ins Leere und irritierte den herausstürzenden Hildebrand. Pitroipa hatte so leichtes Spiel und schob den Ball aus neun Metern ins leere Tor - erster Bundesligatreffer für den Mann aus Burkina Faso (28.).
1899 war in der Folge sehr bemüht, den Schaden zu reparieren. Doch die Aktionen der Gäste waren gegen die sicher stehende Defensive der Hanseaten, die in dieser Phase sehr passiv agierten, zu umständlich.
Der 26. Spieltag
Nach Wiederanpfiff kam beim HSV Boateng für Benjamin. Bei Hoffenheim wurde Hildebrands Fleischwunde in der Kabine genäht, der Keeper konnte weitermachen.
1899 spielte unvermindert nach vorne, Ba scheiterte an Rost (49.). Auf der anderen Seite hätte Pitroipa nachlegen können, fast schon müssen: Der Angreifer aus Burkina Faso stand nach einem Steilpass halbrechts frei vor Hildebrand und schob den Ball links am Keeper vorbei. Das Leder trudelte Richtung Torlinie, doch Beck schlug die Kugel rechtzeitig vor dem heranstürmenden Olic noch weg (51.).
In der Folge tat sich vor beiden Toren nicht viel. Hoffenheim wollte, es fehlte aber an den Mitteln und an der Leichtigkeit, mit der der Aufsteiger in der Hinrunde agiert hatte. Hamburg wollte eher nicht und konzentrierte sich vornehmlich auf disziplinierte Defensivarbeit. So spielte sich viel im Mittelfeld ab, Torszenen blieben bis auf einen Schuss von Jansen absolute Mangelware (64.).
Die Schlussphase brach an - die TSG kämpfte verbissen, intensivierte ihre Bemühungen um den Ausgleich: Ba scheiterte an Rost (83.), der auch Nilssons Kopfball nach Ecke von Salihovic entschärfte (84.).
Es wurde hektisch: Jarolim sah nach Foul am eingewechselten Terrazzino die Ampelkarte (85.), Salihovic schoss den fälligen Freistoß knapp vorbei (87.). Aogo brachte Obasi im Strafraum zu Fall - vielleicht zu wenig für einen Elfmeter, keinesfalls aber gelbwürdig wegen einer Schwalbe (90.). Ba konnte auch die letzte Chance per Kopf gegen sichtlich erschöpfte Jol-Schützlinge nicht nutzen (90.+3) - 1899 musste nach fünf Unentschieden eine unglückliche Niederlage einstecken.
Der HSV reist am nächsten Sonntag nach Stuttgart, Hoffenheim hat schon am Samstag den VfL aus Bochum zu Gast.