Kaum Platz zum Spielen: Die Leverkusener Zdebel, Kießling und Schwegler gegen den Frankfurter Fink. picture-alliance
Leverkusens Trainer Bruno Labbadia baute seine Startformation nach dem 0:1 in Berlin auf einer Position um: Rechtsverteidiger Castro fiel kurzfristig mit einer Leistenverletzung aus, dafür rückte der von einer Innenband-Verletzung im Knie wiedergenesene Zdebel in die Anfangsformation.
Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel stellte im Vergleich zum 1:1 gegen Hoffenheim auf drei Positionen um: Im Tor stand von Anfang an Pröll für den an der Leiste verletzten Nikolov. Zudem rotierten Jung und Petkovic raus, dafür kamen Ochs und Korkmaz von Anfang an.
Leverkusen tat sich im ersten Abschnitt sehr schwer. Frankfurt agierte in den Zweikämpfen sehr bissig und schaltete schnell um. Bei langen Bällen hatte Bayers Abwehr zudem Probleme, weil Fenin als einzige Spitze überall unterwegs war und so immer wieder entwischen konnte.
Nach diesem Strickmuster fiel auch der Frankfurter Führungstreffer. Steinhöfer luchste Renato Augusto den Ball ab, als dieser ausrutschte. Dann spielte er schnell und steil zu Fenin, der über links durchgebrochen war. Der Tscheche passte zentimetergenau nach innen und fand Meier, der nur noch den Fuß hinhalten musste (16.). Die Rettungsversuche der hinterherhechelnden Barnetta und Kadlec schlugen fehl. Der Gegentreffer verunsicherte die Labbadia-Elf noch ein bisschen mehr. Der Ball lief nicht wie gewohnt durch die eigenen Reihen, wobei es dafür einfach auch an der Bewegung fehlte.
Die Frankfurter agierten taktisch weiter sehr diszipliniert und spielten effizient nach vorne. Vor allem bei Freistoßflanken in den Strafraum der Leverkusener wurde die Eintracht gefährlich - Meier vergab freistehend per Kopf (28.), und Henrique hätte beinahe ein Eigentor fabriziert, doch Adler lenkte die unfreiwilige Kofball-Verlängerung gerade noch über die Latte (38.).
Leverkusen selbst schaffte es kaum einmal raumbringende Kombinationen durchzubringen, insofern fiel der Ausgleich erstens überraschend und zweitens nach einem Standard. Barnetta brachte die Ecke herein, die in der Mitte Kadlec vor die Füße tropfte und der Tscheche drückte den Ball Pröll im Fallen durch die Beine (40.). Sekunden später leisteten sich Pröll und Russ ein Missverständnis, das Kießling ausnutzte, doch sein Lupfer klatschte nur an die Latte (41.). Pech für Bayer, allerdings wäre eine Halbzeitführung für die Labbadia-Elf des Guten auch zu viel gewesen.
Bundesliga, 25. Spieltag
Der zweite Abschnitt begann mit viel Ballbesitz für Leverkusen, doch gefährlich wurde es durch die Eintracht. Nach einer Fenin-Flanke schoss Meier aus der Drehung auf den kurzen Pfosten, doch Adler fischte den Flachschuss gerade noch aus dem bedrohten Eck (50.).
Dennoch schien Bayer nun etwas besser in die Partie zu kommen, speziell Helmes tauchte nun erstmals auf, nachdem der Nationalstürmer den ersten Durchgang als verlängerte Aufwärmphase betrachtete. Binnen fünf Minuten schoss Helmes dreimal auf das Tor (55., 57. 60.), doch entweder war Pröll zur Stelle oder er hatte das Visier nicht ganz scharf eingestellt. Nach 75 Minuten war dann sein Arbeitstag aber beendet und Charisteas sollte für mehr Schwung sorgen. Allerdings hatte man an diesem Tag nicht das Gefühl, das Leverkusen die Bremse noch lösen könnte. Die Labbadia-Elf agierte gehemmt und ließ im Spiel nach vorne die letzte Überzeugung vermissen.
Der Frankfurter Torschütze Meier bedankt sich bei Vorlagengeber Fenin. picture-alliance
Dies lag zum Teil auch den an den sehr engagierten Frankfurtern, die im zweiten Durchgang keinen Deut nachließen und dem zweiten Treffer deutlich näher waren. In der Schlussminute musste Adler Kopf und Kragen riskieren, um gegen Bellaid zu retten, nachdem der Nationaltorwart zuvor einen Caio-Freistoß aus 30 Metern fallen ließ. Unter dem Strich blieb es aber bei der schmucklosen Punkteteilung, die Leverkusen wesentlich weniger hilft als der Funkel-Elf.
Leverkusen spielt nach der Länderspiel-Pause am Sonntag, den 5. April, beim rheinischen Rivalen in Köln. Die Frankfurter erwarten am samstag davor den FC Energie Cottbus.