Hatte allen Grund zum Jubeln: Sergiu Radu hat gerade die 2:1-Führung für Cottbus erzielt. dpa
Den Abstiegs-Krimi zweier Mannschaften, die in den letzten Wochen wenig Erfolg hatten, begann Cottbus' Trainer Petrik Sander im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Nürnberg mit zwei Neuen in der Startformation. Für den angeschlagenen Mitreski kam McKenna zurück ins Team, und im Mittelfeld ersetzte Küntzel da Silva. Auf Seiten der Bielefelder nahm Frank Geideck gegenüber der 1:3-Heimpleite gegen Bochum gegen Bochum drei Veränderungen im Team vor. Für den Gelb-gesperrten Kauf begann Kucera, Bollmann ersetzte Westermann, und im Sturm bekam Eigler eine Bewährungschance. Dafür musste Zuma auf die Bank.
Die ersten Minuten des Spiels gehörten der Arminia, während die Cottbuser den Eindruck erweckten, die Kabine noch nicht verlassen zu haben. Dadurch kamen die Bielefelder früh zu guten Torchancen. Zunächst scheiterte der frei durchgebrochene Wichniarek am glänzend reagierenden Piplica im Cottbuser Tor (6.), dann traf Böhme mit einem Alleingang nur das Außennetz (8.).
Erst danach kam der FC Energie langsam ins Spiel und entwickelte Druck auf das Bielefelder Tor. Die Zuspiele in der Offensive der Lausitzer waren aber zu ungenau, um echte Torchancen heraufzubeschwören.
Der 23. Spieltag
Ganz anders die Arminia, die ihre nächste Torchance eiskalt nutzte. Eine Böhme-Ecke segelte in Piplicas Strafraum, wo Bielefelds Innenverteidiger Gabriel völlig ungedeckt zum Kopfball hochsteigen konnte und den Ball unhaltbar im Tor unterbrachte (15.).
Daraufhin schien der FC Energie aufgewacht zu sein. Die Cottbuser antworteten mit wütenden Angriffen und kamen nun auch gefährlich vor das Arminia-Gehäuse. Gunkel scheiterte jedoch mit einem Freistoß am glänzend reagierenden Hain im Bielefelder Kasten (20.). Eine Minute später wäre der Arminia-Schlussmann aber machtlos gewesen. Radu köpfte eine Ecke auf das Tor, doch Böhme konnte für seinen geschlagenen Torwart auf der Linie klären.
Damit schienen die Lausitzer ihr Pulver aber auch schon verschossen zu haben. Cottbus hatte sich zwar ein Übergewicht im Mittelfeld erspielt, konnte gegen die jetzt tief stehenden und geschickt verteidigenden Bielefeldern keine Torchancen herausspielen.
Erst in der 35. Minute sahen die Zuschauer wieder eine Torchance. McKenna und Cvitanovic waren sich bei einem harmlosen Flankenball von Eigler uneins, so dass Wichniarek dazwischensprinten konnte, den Ball aber verzog, so dass Piplica gar nicht eingreifen musste.
Die letzte Torchance der ersten Hälfte gehörte aber der Heimmannschaft. McKenna verlängerte einen langen Pass von Szelesi aus dem Mittelfeld per Kopf auf Kioyo, der den Ball auch über die Linie stochern konnte. Doch Schiedsrichter Markus Merk hatte ein Foul des Cottbuser Stürmers gesehen und verweigerte dem Treffer die Anerkennung (41.). Damit konnte die Arminia die 1:0-Führung in die Pause retten.
Mit zwei Wechseln wollte Petrik Sander zu Beginn der zweiten Hälfte die Offensive in Schwung bringen. Baumgart und Shao kamen für Küntzel und Gunkel. Zwei Wechsel, die dem Spiel der Lausitzer gut tun sollten.
Mit mehr Elan spielte Cottbus nach vorne. Zunächst scheiterten aber Shao (50.) und Rost (60.) mit Schüssen von der Strafraumgrenze an Arminia-Schlussmann Hain. Doch kurz darauf wurde der Sturmlauf der Sander-Elf belohnt. Bei einer Ecke von Munteanu in der 62. Minute stiegen Kioyo und Hain hoch, kamen jedoch beide nicht an den Ball. Lachender Dritter war der dahinter postierte Kukielka, von dessen Rücken der Ball ins Arminia-Tor sprang.
Der FC Energie blieb am Drücker, und Bielefelds Abwehr begann zu schwimmen. In der 66. Minute durfte der aufgerückte Außenverteidiger Cvitanovic in aller Ruhe flanken. In der Mitte setzte sich Radu gegen zwei lethargisch wirkende Bielefelder Abwehrspieler durch und köpfte zum 2:1 ein.
Daraufhin verstärkte der FC Energie die Defensive und stemmte sich den Bielefelder Angriffen entgegen. Doch viel kam von der Arminia nicht mehr. Ein Schuss von Marx von der Strafraumgrenze ging genauso knapp über Piplicas Tor (73.) wie ein Kopfball von Bollmann nach einem Freistoß von Böhme (80.).
Doch Cottbus kämpfte zum Ende des Spiels um jeden Meter Boden und ließ die Arminia nicht mehr gefährlich vor das eigene Tor kommen. Selbst Kioyo engagierte sich im eigenen Strafraum. Die Bielefelder ihrerseits rannten bis zur letzten Minute zu kopflos an, um die jetzt solide stehende Cottbuser Deckung ins Wanken zu bringen.
Mit dem Sieg in der Tasche macht Energie Cottbus in der Tabelle einen Satz nach oben, liegt aber nach wie vor nur zwei Punkte vor den Abstiegsplätzen. Am nächsten Sonntag werden für die Lausitzer die Trauben in Dortmund allerdings ähnlich hoch hängen wie für die Arminia, die mit dieser Niederlage auf den Abstiegsplätzen angekommen ist und am kommenden Samstag gegen den 1. FC Nürnberg antreten muss.