Bochum (Epalle) oben, Bayern (Lahm) unten - fast ein Sinnbild der in die Krise schlitternden Münchner. imago
Bei den Bayern tauschte Trainer Felix Magath nach der 2:3-Niederlage in Dortmund zweimal Personal aus und brachte Ottl für Sagnol und Demichelis für Karimi. Für Hargreaves, gerade zu Englands Fußballer des Jahres gewählt, kam ein Einsatz nach seinem Wadenbeinbruch noch zu früh. Ebenfalls nicht gut aus den Startlöchern kam Bochum mit einem 0:1 gegen Mainz. Coach Marcel Koller änderte seine Startelf ebenfalls auf zwei Positionen: Für Lense und Butscher rückten Schröder und Neuzugang Yahia ins Team.
Munterer Beginn beider Mannschaften mit Chancen auf beiden Seiten: Bei den Bayern prüften Makaay (2.) und Pizarro (5.) Bochums neuen Keeper Drobny, während auf der anderen Seite Kahn Maltritz' Kopfball, der knapp am rechten Pfosten vorbeirauschte, nur hinterherschauen konnte (6.). Nachdem sich der VfL in den ersten Minuten durchaus auch mit forschem Offensivspiel präsentierte, übernahm der Rekordmeister in der Folge immer deutlicher das Geschehen, tat sich gegen eine taktisch disziplinierte Koller-Elf, die die Räume gut zustellte, aber sehr schwer. Mehr als ein Fernschuss von Schweinsteiger fiel den Münchnern zunächst nicht ein (16.). Klarer war da schon die Gelegenheit auf der anderen Seite von Trojan, der nach einem Lahm-Fehler aber in günstiger Position weit verzog (20.).
Das Bemühen war der Magath-Elf nicht abzusprechen, aber elf Bochumer in deren eigener Hälfte ließen keinen großen Kombinationsfluss zu. Gleichzeitig musste der Doublegewinner der letzen beiden Jahre bei den schnellen und gefährlichen Kontern des Aufsteigers immer auf der Hut sein. Schweinsteigers Sololauf leitete dann eine gute Phase der Hausherren ein, Drobny reagierte glänzend (26.). Der Tscheche störte auch Pizarro entscheidend (30.) und hielt sein Team zudem nach dem besten Bayern-Angriff im Spiel, als er einen Flachschuss des frei vor ihm auftauchenden van Bommel aus 13 Metern entschärfte (34.).
Der 19. Spieltag
Bayern-Coach Felix Magath tauschte zur Pause aus, brachte Podolski für Pizarro und ging damit nicht sofort volles (Offensiv-)Risiko. Der Ex-Kölner scheiterte nach neun ereignislosen Minuten aus 16 Metern an Drobny, Sekunden später zischte Ottls Aufsetzer Zentimeter links vorbei. Die Münchner nun druckvoller, doch hinten anfällig: Lahm verstolperte gegen Gekas, gegen dessen 13-Meter-Schuss musste Kahn schon sein ganzes Können abrufen (56.).
Der zwischenzeitlich gezeigte Elan der Hausherren ebbte dann schnell wieder ab. Der VfL konnte sich immer wieder befreien, sein gut organisiertes Spiel wusste mit ruhigen Ballpassagen aus der eigenen Abwehr teilweise besser zu gefallen als das des Rekordmeisters. Der zeigte ab Mitte des zweiten Durchgangs über weite Strecken eine mit Fehlpässen getränkte Partie, ließ jegliche Kreativität vermissen und konnte kaum noch in den gegnerischen Strafraum vordringen. Lediglich Makaay (78.) und der eine gute Viertelstunde vor Schluss für Ottl eingewechselte Santa Cruz (82.) schafften so etwas wie eine Torannäherung.
Die Gäste waren in der Endphase gefährlicher als die Heimelf, am Ende aber blieb es beim gerechten Remis.
Die Bayern haben nun am Freitag das Derby in Nürnberg vor der Brust, während Bochum mit Selbstvertrauen in die Partie am Samstag in Cottbus gehen kann.