Mit dem Portugiesen Alex durfte nur einer von insgesamt drei Neuzugängen bei den Wolfsburgern debütieren. Marlet saß zunächst nur auf der Bank, Neziri fehlte wegen Trainingsrückstand komplett im Aufgebot. Für den Gelb-Rot-gesperrten Klimowicz rückte Menseguez neben Hanke in den Angriff. Karhan agierte anders als beim 2:0-Sieg im Pokal in Paderborn im Mittelfeld, während Alex die rechte Außenverteidigerposition übernahm. Bayer-Trainer Augenthaler musste wie schon beim 8:0-Erfolg im Pokal bei Rot-Weiß Erfurt II auf Krzynowek (Faserriss in der Kniekehle) verzichten. Für ihn begann erneut der Kroate Babic im linken Mittelfeld. Zudem kehrte Juan für Madouni in die Startformation zurück.
Beide Mannschaften starteten engagiert, aber nervös in die Partie. Durchdachte Angriffsaktionen waren nicht zu sehen, zu ungenau war das Passspiel auf beiden Seiten. Dann nutzte Bayer seine erste Torchance zur Führung: Nach schönem Solo von Babic, der Alex und Quiroga auf der linken Seite aussteigen ließ und nach innen flankte, vollendete Berbatov am langen Pfosten zu seinem bereits dritten Saisontreffer (22.). Auch in der Folge spielte sich das Geschehen in der Volkswagenarena meist im Mittelfeld ab. Etwas überraschend konnte der VfL dann wenige Minuten vor der Halbzeit - ebenfalls mit dem ersten durchdachten Angriff - ausgleichen. Sarpei flankte unbedrängt von der Außenlinie nach innen. Dort vollendete d'Alessandro ebenso ungehindert per Kopf (39.). Es war das erste Kopfballtor des Argentiniers in der Bundesliga. Auch wenn Bayer die Partie nach der Führung phasenweise kontrollierte, war das Remis zur Pause für die "Wölfe" nicht unverdient.
Leverkusen agierte in den ersten Minuten nach Wiederbeginn schwungvoll. Freier konnte VfL-Torhüter Jentzsch zu einer Parade zwingen. Doch nur wenig später gelang den Niedersachsen die Führung. Menseguez setzte sich halbrechts im Strafraum schön gegen Juan durch und spielte mustergültig in den Fünfmeterraum. Dort stand Thiam völlig alleingelassen und musste nur noch einnicken (54.). Etwas munterer als im ersten Abschnitt, aber keinesfalls hochklassig ging es weiter. Bayer versuchte, nun den Druck zu erhöhen, doch die Wolfsburger kamen immer wieder zu Kontern. Schneider per Freistoß und Hanke aus halbrechter Position vergaben jeweils die besten Gelegenheiten. Die Schlussoffensive der Augenthaler-Elf erhielt eine knappe Viertelstunde vor dem Ende eine entscheidende Schwächung. Nach einem Zweikampf zwischen Roque Junior und d'Alessandro blieb der Argentinier liegen. Nach Rücksprache mit seinem Assistenten verwies Schiedsrichter Sippel daraufhin den brasilianischen Nationalspieler des Feldes (76.). Danach hatten die Fach-Schützlinge, bei denen auch noch der Franzose Marlet debütieren durfte, kaum mehr Mühe, den knappen Vorsprung zu sichern. Kurz vor dem Abpfiff sah dann auch noch Babic die Rote Karte, nachdem er d'Alessandro unnötig von hinten umtrat (90.+1.).
In einer mittelmäßigen Bundesligapartie gewann der VfL Wolfsburg sein erstes Saisonspiel. Die Leverkusener ließen die nötige Leidenschaft vermissen, um ihre zeitweiligen spielerischen Vorteile in einen Erfolg umzumünzen.