Kölns Trainer Hanspeter Latour stellte gegenüber der 0:1 -Niederlage in Hannover in der Vorwoche auf drei Positionen um. Die zuletzt Gelb-gesperrten Lell und Streller kehrten ins Team zurück. Dafür mussten Evanilson und Scherz auf die Bank. Der zuletzt an Magen-Darm-Grippe erkrankte Podolski begann wieder hinter den Spitzen. Für ihn musste Schindzielorz weichen. Nach dem 5:2 -Sieg gegen Duisburg am vergangenen Spieltag plagten Eintracht-Coach Friedhelm Funkel vor allem in der Defensive Personalsorgen. Mit Cimen und Russ für den Gelb-gesperrten Vasoski und den am Knöchel verletzten Chris brachte er zwei Nachwuchskräfte.
Ohne großes Abtasten begannen beide Teams die Partie und der 1. FC Köln erwischte einen Blitzstart. In der zweiten Minute überlistete Streit mit einem kurz und flach getretenen Freistoß die gesamte Eintracht-Abwehr. Springer grätschte in den Ball und markierte aus kurzer Distanz das 1:0. Die Kölner blieben dran und versuchten die Verunsicherung in der Frankfurter Deckung auszunutzen. Streller scheiterte aber freistehend vor Nikolov kläglich (9.). Nach zehn Minuten hatte die Funkel-Elf sich wieder sortiert und versuchte zu antworten. Zunächst scheiterte Amanatidis noch am Aussennetz (13.), doch in der 16. Minute war der Ausgleich fällig: Köhler hob einen Freistoß in den Kölner Strafraum, wo Rehmer das Kopfball-Duell gegen Springer gewann und aus zehn Metern Bade im Tor keine Chance ließ. In der Folgezeit spielten beide Teams munter nach vorne, konnten ihre Chancen jedoch nicht nutzen. Zunächst hämmerte Lell eine Streit-Flanke über das Tor (21.), dann zappelte der Ball erneut im Netz der Kölner. Doch bei dem Kopfball von Huggel erkannte Schiedsrichter Meyer auf Abseits. Die größte Eintracht Chance versiebte zwei Minuten vor der Pause Amanatidis, als er völlig freistehend an der Strafraumgrenze den Ball nicht sauber annehmen konnte und Bade dadurch noch retten konnte. Als beide Mannschaften bereits mit dem Pausenpfiff rechneten, sorgte Schiedsrichter Meyer noch einmal für Aufregung. Szabic sprang Ochs mit Anlauf in die Beine, zog aber im letzten Moment noch zurück. Ochs fiel spektakulär und der Schiedsrichter schickte den Kölner Szabics mit der Roten Karte vom Platz. Zu Beginn der zweiten Hälfte reagierte Kölns Coach Hanspeter Latour auf den Platzverweis und brachte den defensivstärkeren Cullmann für Springer. Die defensivere Taktik der Kölner und die eigene zahlenmäßige Überlegenheit führte zu einer Drangperiode der Frankfurter. Doch gegen die aufgeregt agierende Kölner Defensive konnten die Stürmer der Hessen zunächst kein Tor erzielen. Ochs scheiterte aus der Distanz (53.), Meyer setzte einen Kopfball freistehend über das Tor (56.), und Bade rettete gegen einen Köhler-Freistoß zur Ecke (60.). Neun Kölner Feldspieler verlegten sich mit Fortdauer der Partie immer mehr auf die Defensive und versuchten nur bei gelegentlichen Kontern ihr Glück. Dadurch hingen Podolski und Streller völlig in der Luft und brachten kaum Gefährliches zu Stande. Die einzige Chance der Kölner resultierte aus einem Fehler des Frankfurter Verteidigers Spycher, der eine Flanke von Streit unterlief. Der Ball erreichte den freien Evanilson, der sofort abzog, den Ball jedoch über das Tor beförderte (69.). Danach blies die Eintracht zur Schlussoffensive. Zunächst scheiterte Amanatidis in der 77. Minute, als er eine Hereingabe von Köhler knapp über das Tor abfälschte, dann hatte Meier die Entscheidung auf dem Fuß. Copado hatte ihn perfekt in Szene gesetzt. Der Frankfurter Mittelfeldspieler ließ sich viel Zeit, verzog aber mit einem Schlenzer knapp (83.). In der letzten Minute sicherte Kölns Keeper Bade das Unentschieden noch mit einer phantastischen Fuß-Abwehr gegen den freistehenden Cha. Das Unentschieden nutzt dem 1. FC Köln im Kampf gegen den Abstieg wenig, während sich auch die Eintracht ärgern kann, aus einer Vielzahl von Chancen nur ein Tor erzielt zu haben und damit den möglichen Sieg vergeben hat.