Der Deutsche Rekordmeister FC Bayern trat im Vergleich zum jüngsten 1:1 in Leverkusen personell wie folgt verändert an: Pizarros Rückreise von der peruanischen Nationalmannschaft kam zu spät, Scholl musste wegen einer Knöchelverletzung passen. Salihamidzic stand ebenso wenig in der Startformation wie die Kovac-Brüder. Dafür begannen Jancker im Sturm, Sforza im Mittelfeld, Sagnol auf rechts, Kuffour in der Abwehr und Sergio in der Offensive. Der Aufsteiger FC St. Pauli musste im Gegensatz zur 0:1-Heimpleite gegen Hansa Rostock auf Stürmer Cenci verzichten, der einen Adduktoren-Abriss erlitt, für ihn kam Patschinski. Scheinhardt begann in der Abwehr, orientierte sich an Elber. Baris und Lotter waren ebenfalls unter den ersten Elf, Meggle, Trulsen und Inceman blieben draußen.
Der 4. Spieltag auf einen Blick
Von Beginn an zeigte der FC Bayern, wer Herr im Hause ist, spielte druckvoll nach vorne gegen die defensiv eingestellten St. Paulianer. Schon in den ersten sieben Minuten scheiterten die Münchner durch Sagnols Schuss (Pfosten) und Elbers Kopfball (Latte) am Aluminium. In der 13. Minute wurde der couragierte Sturmlauf aber belohnt: Elber schwanzt zwei Mann im Mittelfeld, passt auf Sagnol, der von der rechten Grundlinie auf Sforza zurückspielt. Dieser schießt mit rechts aus 16 Metern, Amadou fälscht noch leicht ab, Bulat ist ohne Chance. St. Pauli kam nicht ins Spiel, lief der Musik quasi nur hinterher. Das Engagement der Hanseaten stimmte, einzig, es fehlte an den geeigneten Mitteln gegen die in allen Belangen überlegenen Bayern. Diese glänzten mit guter Raumaufteilung, auch wenn die rechte Seite (Sagnol) die effektivere war. Hargreaves überzeugte einmal mehr im defensiven Mittelfeld bei der Balleroberung, Sforza war der größte Aktivposten im Spielaufbau. Pauli kam nur zu seltenen Entlastungsangriffen, und wenn sich mal eine Chance bot, waren die Kiez-Kicker im Abschluss zu harmlos. Hinten standen die Hamburger dichtgestaffelt und im eigenen Strafraum meist sicher. Nach vorne waren die Abspiele aber oft ungenau, so dass die Münchner gleich wieder zum Gegenangriff ansetzen konnten. Logische Folge der drückenden Überlegenheit waren Torchancen im Fünf-Minuten-Takt, wobei es bis zur 45. Minute dauerte, ehe Elber eine Sforza-Flanke, die Bulat unterlief, per Kopf zum 2:0 verwandeln konnte. Nach dem Wechsel ließen es die Süddeutschen mit der 2:0-Führung im Rücken etwas ruhiger angehen. Bei hochsommerlichen Temperaturen versuchten sie, ökonomisch zu spielen, Ball und Gegner laufen zu lassen. Die in der (seltenen) Vorwärtsbewegung harmlosen Paulianer igelten sich phasenweise mit elf Mann am eigenen Strafraum ein. Den Glauben, im Olympiastadion das Spiel noch einmal wenden zu können, ließen die Hamburger vermissen. Die Bayern agierten mit angezogener Handbremse, versuchten hie und da ein Kabinettstückchen einzubauen - die Intensität von Durchschlagskraft und läuferischem Einsatz dürfte im Training an der Säbener Straße allerdings höher sein. Mit den, im Vergleich zur ersten Hälfte zahlenmäßig geringeren, Chancen ging der FCB zu großzügig um. Ein hochverdienter Sieg des FCB. St. Pauli hatte nie den Hauch einer Chance, in München zu punkten. Den Bayern genügten starke erste 45 Minuten. Die zweite Hälfte war zwischen zwei ungleichen Teams nicht mehr als ein Trainingsspielchen. Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend