Rund 35.000 Zuschauer wollten in der Hamburger AOL-Arena das Gastspiel des 1. FC Nürnberg sehen. Hamburgs Trainer Kurt Jara musste dabei auf den verletzten Torjäger Barbarez und Abwehrchef Hoogma verzichten. Dafür rückte Hollerbach in die Defensive. Cardoso übernahm die Regie im Mittelfeld, und Benjamin rückte als dritte Spitze ins Team. Klaus Augenthaler auf Seiten des 1. FC Nürnberg vertraute der gleichen Formation, die am vergangenen Samstag den 1. FC Köln 2:0 bezwang.
Lange Zeit kam das Spiel aus der Phase des Abtastens nicht heraus. Beide Mannschaften waren bedacht, Ruhe in ihre Abwehrreihen zu bekommen. Das Spiel plätscherte nur so dahin, bis die Nürnberger den ersten Fehler in Person von Kos und Kampa machten. Kos verlor den Ball in der Nähe der Eckfahne gegen Präger, der kurz vor der Auslinie versuchte zu flanken. Kampa im Nürnberger Tor boxte sich beim Versuch, den Ball zu fangen das Leder selbst in das Tor. Der Club war geschockt, und der HSV versuchte nachzulegen, was in der 39. Minute auch von Erfolg gekrönt wurde. Eine Ecke von Cardoso köpfte Fukal unhaltbar ins Nürnberger Tor. Dabei war der tschechische Verteidiger im Nürnberger Strafraum völlig ohne Gegenspieler. Doch der Club raffte sich noch einmal vor der Pause auf und konnte den Anschlusstreffer erzielen. Einen schönen Angriff über die rechte Seite schloss Krzynowek, der zuvor Cardoso ausgespielt hatte, mit einem satten Schuß unter die Latte ab. Nürnberg musste nicht ohne Hoffnung in die Kabine gehen. In der zweiten Halbzeit spielte zunächst nur der 1. FC Nürnberg. Minutenlang wurde der HSV in der eigenen Hälfte festgenagelt. Die Hamburger verlegten sich nur noch auf gelegentliche Konter. Doch Nürnberg hatte in Person von Cacau die Riesenchancen, doch dieser scheiterte drei Mal unbedrängt an Pieckenhagen oder dem Pfosten. Erst in den letzten zehn Minuten bekam der HSV die Nürnberger wieder etwas besser in Griff. Doch kurz vor Schluss überschlugen sich die Ereignisse. In der 87. Minute stiegen Benjamin und Gomis nach einer Michalke-Flanke zum Kopfball hoch. Benjamin erwischte den Ball mit dem Kopf und beförderte ihn Richtung Tor. Doch er hatte Glück. Der Ball sprang vom Pfosten zurück. Der aus dieser Situation resultierende Befreiungsschlag sorgte für Verwirrung. Zwei Nürnberger Verteidiger standen sich offenbar selbst im Weg und ließen Antar mit dem Ball ziehen. Dieser überwand Kampa, der sogar noch am Ball war, und entschied damit das Spiel.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend