Personal: Beim BVB saß Evanilson (Innenbanddehnung im Knie) zunächst nur auf der Bank, für ihn rückte Heinrich in die Mannschaft. Herthas Coach Röber ließ Schmidt (Meniskusquetschung) draußen, stattdessen lief Sverrisson auf.
Taktik: Der BVB verteidigte mit Dreierreihe, die Wörns (zentral) dirigerte. Dede (links) und Metzelder hielten ihre Seiten, auch wenn Goor und Marcelinho rochierten. Im Sturm hielt Koller als einziger seine Position, Rosicky und Ricken teilten sich die Aufgabe als dritte Spitze. Die Hertha, wieder mit einer Vierer- Abwehrkette angetreten, verzichtete diesmal auf eine direkte Manndeckung gegen Rosicky. Auffällig war, dass beide Trainer im Mittelfeld die Außenbahnen nicht besetzten. Deshalb ballte sich im Zentrum das Spielgeschehen.
Spielverlauf: Die frühe Führung gab dem BVB nicht die Sicherheit, um das Spiel nach eigenen Wünschen zu gestalten. Die Borussia war im Spielaufbau zunächst nur stark, wenn sich Reuter und Metzelder über rechts nach vorne einschalteten. Zentral hakte es, da Kehl seine Rolle sehr defensiv interpretierte, und Ricken zu wenig für die Offensive tat. Rosicky glänzte nur, wenn er selbst in die Spitze vorstieß. Berlin, sehr ball- und passsicher, zeigte sich durch das 0:1 nicht geschockt. Allen voran Marcelinho sorgte für Gefahr, allein, der entscheidende Pass in den Strafraum kam nicht an. Nach dem Wechsel wurde der BVB stärker, weil Rosicky aufdrehte, Kehl sich mehr nach vorne einschaltete und Ewerthon munterer wurde. Nach dem 2:0 sah der BVB bereits wie der sichere Sieger aus, kam aber durch Neuendorfs Anschlusstor kurz in Bedrängnis.
Fazit: Ein temporeiches Spiel mit vielen Torszenen. Hertha bestätigte seinen Ruf als beliebtester Dortmunder Punktelieferant - seit 30 Jahren sind die Berliner in Dortmund ohne Sieg.
Von Thomas Hennecke, Jan Lustig und Steffen Rohr