Personal: Volker Finke verzichtete nach dem UEFA-Cup-Aus gegen Rotterdam (2:2) auf die angeschlagenen Zkitischwili, Kehl und Tanko, ersetzte sie durch Sellimi, Ramdane und Willi. Auch Ewald Lienen baute im Vergleich zum 0:2 gegen Dortmund auf drei Positionen um: Cullmann, Balitsch und Lottner standen für den gesperrten Reich sowie Sinkala und Reeb in der Anfangsformation.
Taktik: Der SC-Freiburg setzte wieder auf flexible Raumdeckung übers gesamte Feld, umgesetzt von Finkes "Pärchentaktik": Zwei Manndecker, davor zwei defensive Mittelfeldspieler (Zeyer, Hermel) auf der "Kehl-Position" und zwei Mann auf den Außenbahnen. Im vorderen Bereich sollten vier gelernte Offensivkräfte wirbeln, im Mittelfeld rochierten But und Ramdane (gegen Rotterdam noch Angreifer) ständig, davor Iaschwili und Sellimi.
Die Gäste aus Köln begegneten dem SC sehr defensiv. Vor der Dreierkette verteidigte ein kompaktes Mittelfeld. Auf den Außenbahnen mussten Timm (gegen Kobiaschwili) und Springer (Willi) bei Ballbesitz der Freiburger nach hinten arbeiten. Kurth gab die einzige Spitze.
Analyse: Die sehr defensiv eingestellten Gäste verdichteten das Zentrum, was zur Folge hatte, dass sich das Geschehen in der Mitte ballte und der FC die Gastgeber in viele Zweikämpfe verwickelte. Freiburg gelang es nicht, sein Kurzpassspiel aufzuziehen, nur selten drangen die Gastgeber bis zur Grundlinie vor. Kobiaschwili schaltete sich auf links ab und zu mal ein, während Willi (rechts) keine Akzente setzen konnte. Das harmlose Kölner Offensivspiel litt darunter, dass sie zu wenig Spieler vor dem Ball hatten und zu langsam nachrückten.
Ein verändertes Bild in der zweiten Halbzeit. Köln aggressiver, zielstrebiger und entschlossener, rückte weiter auf und störte früh. Lottner, dem Hermel und Zeyer zu viel Platz ließen, gab nun den Regisseur und Timm tauchte viel öfter in der Spitze auf. Freiburg fehlte die Frische, um dagegenzuhalten, schaltete zu langsam und ließ Homogenität vermissen.
Fazit: Ein leistungsgerechtes Remis in einem durchschnittlichen Spiel. Köln in der zweiten Halbzeit entschlossener, die zunehmend müder werdenden Freiburger konnten letztlich über das Unentschieden froh sein.
Von Peter Nickel, Thomas Roth und Stephan von Nocks