Bundesliga

SPIELBERICHT

SPIELBERICHT

Personal: Hermann Gerland ersetzte Meißner (gesperrt) durch Hofschneider. Martin Andermatt brachte mit Stadler, Pleuler, Bodog und Rösler vier neue Spieler. Aus der Ulmer Elf, die zuletzt ein 1:1 gegen Rostock erreicht hatte, fielen Unsöld, Maier, Scharinger und Leandro heraus.

Taktik: Bielefeld formierte eine starke Angriffsstreitmacht. Mit Labbadia als klassischem Mittel-Stürmer, mit dem laufstarken van der Ven, der Ulms Viererkette über die rechte Seite aufriss, und Weissenberger, der aus etwas zurückgezogener Position mit viel (Spiel-)Witz in die Spitze wirbelte. Zusätzliche Wucht erhielten Arminias Offensiv-Aktionen durch Bode (rutschte von der linken Seite ins halbrechte Mittelfeld) und Böhme, der die Außenbahn als Startrampe zu dynamischen Vorstößen nutzte. Die Gäste boten im Gegensatz zur sonst üblichen Strategie zunächst nur eine echte Spitze (van der Haar) auf. Rösler und Pleuler sollten Bielefelds Abwehr-Trio über die Flügel bearbeiten, Gora aus der Mitte nachstoßen. Hinter ihm besetzten Otto und Grauer die Defensiv-Positionen im Mittelfeld.

Spielverlauf: Ihre schnelle Führung verleitete die Ulmer zu einem Übermut, der sich bitter rächte. Taktisch naiv warfen sie jedes Sicherheitsdenken über Bord - und bekamen von den schwungvollen Bielefeldern die Quittung für dieses närrische Treiben verpasst. Mit überfallartigen Angriffen, schlauen Zuspielen in den Rücken der Ulmer Vierkette und viel Herz zerlegten sie den Defensiv-Verbund der Gäste in seine Einzelteile. Alle Rettungsversuche nach dem Wechsel (mit Leandro wechselte Andermatt eine zweite Spitze ein, Unsöld kam für die linke Seite, Grauer rutschte für Stadler in die Viererkette) blieben erfolgslos. Die Partie verflachte. Bielefeld verlegte sich auf gelegentliche Konter, während Ulm um Ergebniskorrektur bemüht war. Durchweg harmlos allerlings, von van der Haars Pfostenschuss mal abgesehen.

Fazit: Die Arminia nutzte ihre Chancen eiskalt, zeigte streckenweise mitreißenden Fußball. Ulm spielte nach dem 1:0 sorglos, konnte den entstandenen Totalschaden nicht mehr reparieren.

Von Oliver Bitter, Thomas Hennecke und George Moissidis