Bundesliga

Elbers traumhafter Linksschuss fast von der Eckfahne

Bundesliga, 20. Spieltag

Elbers traumhafter Linksschuss fast von der Eckfahne

Schlitzohr auch beim Jubeln: Giovane Elber, hier mit Carsten Jancker.

Schlitzohr auch beim Jubeln: Giovane Elber, hier mit Carsten Jancker. imago images

Rostock verkaufte sich lange gut. Als Effenberg & Co. aber so richtig den Vorwärtsgang einlegten, war es um die Norddeutschen innerhalb von zwanzig Minuten geschehen.

Personal: Gleich vier Änderungen bei den Rostockern, die die beiden Verteidiger Rehmer (Finger) und Zallmann (Sprunggelenk) ersetzen mußten. Gansauge und Holetschek rückten dafür ins Team. Im Mittelfeld brachte Hansa-Coach Lienen die zuvor gesperrten Lange (für Ramdane, 5. Gelbe) und Yasser (für Dowe). Das Bayern-Roulette drehte sich dagegen weniger stark: Auf der rechten Seite spielten Zickler und Strunz für Basler (Schnupfen) und Salihamidzic.

Spieler des Spiels

Giovane Elber Sturm

2,5
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Spielnote

3,5
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Tore und Karten

0:1 Elber (69')

0:2 Jancker (79')

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Hansa Rostock
Rostock

Pieckenhagen5 - Gansauge4 , Weilandt3,5, Holetschek4 - Milinkovic3 , T. Lange4 , Wibraan3,5, Yasser3,5, Emara4 - Majak4,5 , Neuville5

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Bayern München
Bayern

Kahn3 - Babbel3 , Matthäus2,5 , Linke3 - Strunz4,5 , Jeremies4 , Lizarazu3, Effenberg2,5, Zickler5 - Jancker3 , Elber2,5

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Schiedsrichter-Team

Bernhard Zerr Ottersweier

3,5
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Spielinfo
Stadion Ostseestadion
Zuschauer 24.500 (ausverkauft)
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Taktik: In der Defensive operierten beide Teams mit einer Dreierkette, wobei sowohl Matthäus als auch Weilandt bei gegnerischem Ballbesitz vor die eigene Abwehrreihe rückten. Der Bayern-Libero schaltete allerdings weitaus häufiger mit vorne ein. Zicklers Wechsel nach nur 12 Minuten als dritter Angreifer auf die linke Seite sorgte für zusätzliche Umstellungen. Mittelfeld- Außen Lange rückte in die Abwehr, Milinkovic auf dessen bisherige Position, Wibran übernahm in der Folge die Effenberg- Bewachung. Strunz ging dafür auf die rechte Außenbahn.

Spielverlauf: Allein nach den guten Tormöglichkeiten der Anfangsphase durch Effenberg, Elber, Jancker oder Zickler hätte schon vorzeitig der Schlußvorhang fallen können. Mit zunehmender Dauer schwammen sich die Rostocker aber frei, fanden zur eigenen Linie. Folge: Erste gute Chancen durch Milinkovic (34.) und Yasser (41.).

So simpel es auch klingen mag, Tore entscheiden aber nun einmal Fußballspiele. Und da fehlte den Hanseaten letztlich im Mittelfeld die nötige Kreativität, um die überlegenen Bayern wirklich einmal über einen längeren Zeitraum zu "beschäftigen." Mit Dowe, der überraschend nur auf der Bank saß, fehlte zudem die spielgestaltene Persönlichkeit. Von Neuville ging diesmal im Angriff keinerlei Gefahr aus.

Nach dem Zwischentief der Bayern löste dann aber Elbers Führungstreffer (69.) eine Lawine aus, die in der Folgezeit alle Rostocker Dämme brach. Zu übermächtig die Münchner mit Effenberg als Drahtzieher im Mittelfeld. Amateurhaft zudem der schwere Patzer von Hansa-Keeper Pieckenhagen vorm dritten Tor, als er gegen Elber den Ball vertändelte und der Brasilianer mit links fast von der Eckfahne ins verwaiste Tor traf. Auch der vierte Treffer der Münchner war haltbar.

Fazit: Rostock verkaufte sich lange gut. Als Effenberg & Co. aber so richtig den Vorwärtsgang einlegten, war es um die Norddeutschen innerhalb von zwanzig Minuten geschehen.

Es berichten Karlheinz Wild, Ralf Canal und Jürgen Nöldner