Bundesliga

SPIELBERICHT

SPIELBERICHT

Ein schmeichelhafter Punktgewinn für die konfusen Gladbacher, die sich zwar nach der Pause etwas steigerten und mehr Druck entfachten, aber in der Spielanlage dem KSC deutlich unterlegen waren. Die Gäste, die Tempo und Rhythmus nach Belieben diktierten, müssen sich lediglich den Vorwurf gefallen lassen, bei aller Überlegenheit ihre Torchancen nur ungenügend verwertet zu haben. Hannes Bongartz hatte seine Mannschaft umgebaut und dabei auch auf die ansonsten gewohnte Viererkette verzichtet. Auf der rechten Seite ersetzte der allerdings überforderte Hausweiler den verletzten Paßlack und bildete mit Fournier und Andersson die Dreierkette, Witeczek spielte vorgeschoben auf der linken Seite, Hochstätter kam für Wynhoff in die Mannschaft und übernahm die zentrale Rolle vor der Deckung. Beim KSC kam der ausgezeichnete Ritter für Bähr ins Team und beschattete glänzend Regisseur Pflipsen, der kaum einen Stich bekam. Weil sich zudem Schepens sehr erfolgreich an die Fersen von Effenberg heftete, kamen die Borussen überhaupt nicht auf Touren, wirkten ungeordnet und rannten sich wiederholt in der Mitte fest, vernachlässigten sträflich das Spiel über die Flügel. Ganz anders die Karlsruher: Keller (rechts) und Wück machten auf den Seiten dicht und rissen mit beherzten Flügelläufen die wacklige Gladbacher Deckung immer wieder auf, Spielmacher Häßler variierte geschickt Tempo und Richtung und drückte dem Spiel - trotz einiger Kunstpausen - deutlich seinen Stempel auf, Metz in der Innenverteidigung gewann praktisch jeden Zweikampf. Die Gladbacher machten dem KSC das Leben leicht, weil sie sich in der Mitte gegenseitig den Platz nahmen und ihre Vorstöße leicht zu durchschauen waren. Borussias Kurzpaßspiel im Zentrum unterbanden die Gäste mit energischem Einsatz (Ritter, Metz); Gladbachs konfuses Aufbauspiel mit zahlreichen Fehlpässen ließ ein geordnetes Angriffsspiel nicht entstehen. Nach dem Wechsel korrigierte Bongartz seine Aufstellung, sorgte durch die Hereinnahme von Chiquinho und besonders Ketelaer für Belebung auf den Flügeln, Effenberg steigerte sich und trieb seine Kollegen immer wieder nach vorn. Einzig kämpferisch jedoch überzeugten die jetzt bissigen Gastgeber. Der KSC war weiterhin spielerisch klar überlegen, wirkte spritziger, setzte mit flinken Gegenstößen über Häßler, Schroth oder Wück immer wieder gefährliche Nadelstiche - bis kurz vor dem Abpfiff Chiquinhos Flanke begünstigt durch ein Mißverständnis zwischen Libero Hengen und dem ansonsten glänzenden Torwart Reitmaier zum 1:1 ins Tor trudelte.