Bundesliga

SPIELBERICHT

SPIELBERICHT

Der FC Bayern mußte lange zittern, weil er es versäumte, frühzeitig den Sack zuzumachen. Spielerisch ließ der Spitzenkampf gegen Leverkusen zu wünschen übrig, insgesamt war es jedoch eine verbissen geführte Partie. Bei den Bayern war Helmer in die Manndeckung (links) zurückgekehrt, dafür rückte Kuffour nach rechts und Babbel auf die rechte Bahn. Dort fehlte der gelb-gesperrte Hamann. Ansonsten vertraute Trapattoni der gleichen personellen und taktischen Aufstellung, die das 4:4 in Bielefeld geholt hatte. Ausnahme: Der Sturm mußte komplett ersetzt werden. Rizzitelli und Zickler spielten für die verletzten Scholl und Jancker. Auch Christoph Daum war zur Änderung jener Erfolgself gezwungen, die den HSV 5:0 abgefertigt hatte. In den verletzten Beinlich und Emerson fehlte die Kreativzentrale. Robert Kovac (sollte Lehnhoff den Rücken freihalten) und Frydek waren dafür ins Team gekommen. Obwohl beide Mittelfeldreihen defensiver als gewöhnlich aufgestellt waren, bemühten sie sich trotzdem, bei Ballverlust früh zu attackieren. Es ergab sich so ein Spiel mit hohem Tempo und vielen Zweikämpfen, daraus resultierend jedoch lange Zeit wenigen Torraumszenen. Erst am Schluß brach der Damm, war vor allem Bayern in hoher Gefahr. Weil sich beide Liberos bei jeder Gelegenheit mit einschalteten, wurde es im Mittelfeld noch enger. Auch nach der Führung schob Matthäus durch offensive Gangart das Bayern-Spiel weiter an. Wenn Nowotny mitging, wurde er vom auffälligen Ramelow abgeschirmt, der insgesamt leichte Vorteile im Duell mit Nerlinger hatte. Beide Teams waren eigentlich nur bei Standardsituationen gefährlich (so fiel auch der erste Treffer), wobei im Spielaufbau Leverkusen lange Zeit kombinationssicherer wirkte. Bayerns Marschroute: Lange Bälle (Matthäus, Tarnat), um dann nachzurücken. Bis zum Sechzehner war Bayer reifer, doch Kirsten, der stark begann, nach dem zweiten Bayern-Treffer angeschlagen (Waden- und Rükenprobleme) ausgewechselt wurde, und Meijer (nur in der Luft stark) waren von Helmer und Kuffour gut bewacht. Die Außenbahnen (Babbel gegen Heintze und Lizarazu gegen Lehnhoff, später Feldhoff) neutralisierten sich weitgehend. Bei den wenigen Chancen zeigte sich der FC Bayern kaltschnäuziger, verwertete zunächst eine Standardsituation (Tarnat), dann einen Querschläger von Lehnhoff (Rizzitelli). Zickler dagegen schlug aus seiner Schnelligkeit kein Kapital, weil er seinen Antritt häufig abbrach, sowohl gegen Wörns, als auch später gegen Robert Kovac, der aus dem Mittelfeld zurückging. Dort durfte sich Ledwon versuchen.