Beim FC Bayern gab es diese Änderungen: Matthäus spielte statt Kreuzer wieder Libero, für Hamann rutschte Zickler auf die rechte Außenbahn, Rizzitelli wurde dafür für den Angriff nominiert. Das HSV-Tor hütete wieder Golz, zudem ersetzten Hartmann, Schnoor und Kovacevic die fehlenden Henchoz, Friis-Hansen (Nationalelf) und Hollerbach (verletzt).
Nahezu die gesamten 90 Minuten wurden von einem Schachzug geprägt: Hartmann spielte den Libero so engagiert und offensiv, daß er zum Spielmacher wurde. Ungehindert konnte er bis 25 Meter vor dem Bayern-Tor machen, was er wollte. Da auf der Gegenseite Matthäus einen reinen Ausputzer abgab, bestand ein dauerndes HSV-Übergewicht im Mittelfeld, das die Hamburger in gefällige (Direkt-) Kombinationen und immer wieder in Doppelpässe in den Strafraum umsetzten.
Das Bayern-Mittelfeld war, vor allem nach der Pause, nicht mehr vorhanden. Ohne Widerstand in der Defensive, ohne Linie in der Offensive. Als die spielerisch und läuferisch klar stärkeren Hamburger nach dem 1:2 in der Abwehr Mann gegen Mann spielten, machten die konfusen Bayern aus den (zu) wenigen Konterchancen nichts. Ihr Glück: Auch der HSV vergab seine Möglichkeiten kläglich.
Es berichten Michael Pfeifer und Karlheinz Wild