Bundesliga

SPIELBERICHT

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Das Sechziger Trainer-Team Werner Lorant (mußte das Spiel laut Sportgerichtsurteil von der Tribüne aus verfolgen) und Peter Pacult (Bank) hatte den angeschlagenen Goalgetter Winkler nominiert, er kam für den verletzten Stevic ins Team. Abédi Pelé kam mehr aus der Tiefe, Nowak spielte zentral hinter der einzigen Spitze.

Die Bochumer ersetzten den verletzten Manndecker Kracht durch den 19jährigen Fahrenhorst. Der Amateur machte seine Sache bei seinem vierten Bundesliga-Einsatz gegen Winkler recht gut. Tapalovic, für Peschel (Trainingsrückstand) im Team, engte die Kreise des unglücklich agierenden "Löwen"-Spielmachers Nowak erheblich ein. Für Gülünoglu nominierte Toppmöller Eberl, der sich um Abédi Pelé kümmerte, den Ghanaer aber nicht in den Griff bekam.

Die Gastgeber hatten zwar optisches Übergewicht zu Beginn, doch es fehlte die sonst übliche absolute Aggressivität. Die kam erst mit den Platzverweisen. Auch bei den ersten Chancen fehlte der letzte Drücker, doch schon hier zeichnete sich ab, daß Torwart Gospodarek einen Schokoladentag erwischt hatte.

Zum Schlüsselspieler der Münchner Niederlage wurde Walker. Vor dem 0:1 ließ sich der Schweizer Nationalspieler von Donkov verladen. Dann leistete er sich ein unnötiges Handspiel im Bochumer Strafraum, wohl im Glauben, der Ball sei über der Torauslinie gewesen. Weil er zuvor schon wegen eines Fouls an Donkov Gelb gesehen hatte, war die Ampelkarte in der 38. Minute die logische Folge.

Auf der rechten Außenbahn hatte Stickroth klare Vorteile gegen Bender. Der Bochumer kam sogar noch zu gefährlichen Vorstößen, während sein Kontrahent meist nur durch gefährliche Ecken und Freistöße auffiel. Stickroth rechts stark, Schreiber (später Hutwelker) stellten den Raum auf links meist zu. Cerny kam jedenfalls nur einmal zu einer gefährlichen Vorlage. Dadurch war dem typischen, auf Flanken angelegten 60er-Spiel die meiste Wirkung genommen. Wenn die Münchner Außen weit nach vorne rückten, formierte sich beim VfL sogar eine Viererkette, die gut griff. In der Mitte war es für den sichtlich angeschlagenen Winkler und später Bodden sehr eng. Die beiden Speerspitzen kamen selten durch. Und wenn es schon mal passierte, griff Gospodarek entschlossen zu.

Die personelle Überlegenheit konnten die Bochumer nicht nutzen, im Gegenteil, 1860 blieb auch mit neun und später sogar mit acht Feldspielern nach dem Platzverweis für Jeremies gefährlich. Beim offenen Schlagabtausch vergab aber Borimirov den möglichen Ausgleich.

Es berichten Martin Messerer und Johann Strotkötter