Bundesliga

SPIELBERICHT

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Giovanni Trapattoni entschloß sich kurzerhand zu zwei Umstellungen: Entgegen seiner ursprünglichen Absicht zählte nicht Nerlinger sondern Hamann zur Startformation, Zickler stürmte statt Rizzitelli. Uli Maslo ließ Hanke auf der Bank, Scherz bekam den Vorzug.

Die Bayern reagierten auf St. Paulis defensive Grundordnung sofort: Matthäus gab bis zu seinem Ausscheiden den Libero fast nur vor der Abwehr, Babbel kümmerte sich um die einzige Spitze Pisarew, Helmer und vor allem Strunz (ab der 33. Minute Libero) sicherten ab. Dazu bildete Hamann den Abschirmdienst für Basler, machte überdies nach innen die Räume zu.

In der Offensive war Klinsmann in der Mitte mehr in die Kombinationen einbezogen und bei drei Torschüssen zweimal erfolgreich. Der eifrige, zuweilen etwas überhastete Zickler bot sich oft auf den Flügeln an und riß dank seiner Schnelligkeit Löcher. Scholl, quirlig, im Abschluß jedoch ineffektiv, wich aus der Mitte mehr auf die linke Seite aus, so daß sich Ziege sowie Nerlinger (67., Lattenknaller) ihre Offensivaktionen einteilen und die Abwehr verstärken konnten. Der ebenfalls des öfteren rochierende Basler stürmte verstärkt über rechts.

Spieler des Spiels

Jürgen Klinsmann Sturm

2
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Spielnote

3
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Tore und Karten

1:0 Klinsmann (28')

2:0 Helmer (53')

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Bayern München
Bayern

Kahn2 - Matthäus3 , Babbel3, Helmer2 - Hamann3, Strunz2, Ziege3 , Basler3 , Scholl3 - Zickler2,5, Klinsmann2

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FC St. Pauli
St. Pauli

Thomforde3,5 - Dammann4, T. Pedersen5 , Stanislawski5 - Eigner4,5, Trulsen4, Scherz3,5 , Driller4,5, Springer5 , C. Pröpper3 - Pisarev4,5

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Schiedsrichter-Team

Frank Fleske Schönow

2
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Spielinfo
Stadion Olympiastadion
Zuschauer 33.000
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Bei St. Pauli spielten Pedersen (gegen Klinsmann) und Stanislawski (gegen Zickler) starre, aber unsichere Manndecker. Aus dem defensiv angeordneten Mittelfeld sollten Pröpper (zentral), Driller (rechts außen) und Springer (über halblinks) den allein gegen die Münchner Abwehr überforderten Pisarew unterstützen. Dies gelang nur selten und am auffälligsten noch Scherz über die linke Außenbahn, während Driller, Springer und später auch Scharping völlig ohne Offensivwirkung blieben.

Die Münchner, bei denen ständige Positionswechsel in allen Mannschaftsteilen auffielen, bemühten sich diesmal, zumindest ansatzweise Pressing zu praktizieren; zudem schoben sich Abwehr, Mittelfeld und Angriff näher aneinander. Die Hamburger befreiten sich aus dieser Enge in der eigenen Spielhälfte mit zeitweise geschicktem und direktem Kurzpaßspiel - vor allem in der ersten Halbzeit. Insgesamt fehlte ihnen aber der Mut zum forschen Angriff, die Konter wurden von zu wenigen Spielern nach vorne getragen. Zwischen den Mannschaftsteilen entstanden dadurch große Löcher. In der Defensive leisteten sich Dammann, Stanislawski und Pedersen krasse individuelle Patzer, überhaupt mangelte es den St. Pauli-Spielern am nötigen Zweikampfverhalten.

So hätten die überlegenen Bayern bei den sich nach der Pause bietenden Räumen eigentlich noch mehr Chancen herausspielen können. Doch gerade Flanken oder Hereingaben in den Strafraum kamen in aussichtsreichen Szenen mehrmals zu kurz oder zu lang.

Es berichten Manfred Münchrath und Karlheinz Wild