Knapp eine halbe Stunde hielt Frankfurt mit, setzte durch Okocha und Doll sogar einige Ausrufezeichen. Spätestens nach Schupps Feldverweis aber brach die Eintracht auseinander und kam unter die Räder. Das Chaos in Reihen der Gäste erreichte in der zweiten Hälfte alarmierende Ausmaße.
Dabei hatte Ottmar Hitzfeld nur eine Notelf aufbieten können. Mit Sammer, Kohler und Cesar fehlte die komplette Abwehrkette; neben Interimslibero Reuter verteidigten stattdessen Kree (links) und Schmidt (rechts). Für Wolters, Tretschok und Ricken kamen außerdem Reinhardt, Möller und Heinrich in die Anfangsformation. Bei den Gästen ersetzten Schupp, Okocha, Beuchel und Sbordone den verletzten Binz sowie Hagner (gesperrt), Böhme und Anicic.
Staunend schauten die Frankfurter zu, wie der Meister nach Startschwierigkeiten seinen Rhythmus fand. Riedle, der Rauffmann einen bitteren Nachmittag bereitete, und Chapuisat, der vor dem zweiten Treffer mit Bindewald Brummkreisel spielte, erklärten den Strafraum zu ihrem Herrschaftsbereich. Von der rechten (!) Außenposition machte Heinrich, der sich wiederholt glänzend in Szene zu setzen wußte, mächtig Druck. Die Eintracht - leblos wie ein toter Körper - zerfiel in ihre Einzelteile. Ohne wenigstens den Versuch zu starten, Schadensbegrenzung zu betreiben.
Es berichten Robin Halle und Thomas Hennecke