Bundesliga

Hannover-96-Manager Horst Heldt: "Wir sollten uns nicht in die Tasche lügen"

Hannover 96 ruft offiziell den Abstiegskampf aus

Heldt: "Wir sollten uns nicht in die Tasche lügen"

Prophezeit "weitere Rückschläge": Horst Heldt.

Prophezeit "weitere Rückschläge": Horst Heldt. imago

Hannover 96 steckt im Abstiegskampf. Das ist für einen Verein, der nach neun Spieltagen erst einen Sieg und insgesamt nur sechs Zähler auf der Habenseite verbuchen konnte und in der Tabelle Platz 16 belegt, eine Erkenntnis, die weder Laien noch Fachleute verwundert. Erstaunlich ist nur, dass das Wort "Abstiegskampf" erst am Dienstag nach der DFB-Pokal-Niederlage (0:2) und der über weite Strecken dürftigen Darbietung gegen den VfL Wolfsburg erstmals von den Verantwortlichen in den Mund genommen wurde. Wie ernst ist eigentlich die Lage bei Hannover 96?

Wir dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen, denn das versuchen einige. Das ist spürbar.

Horst Heldt

"Wir habe das Thema Abstiegskampf angesprochen, um noch mal alle zu sensibilisieren. Man kann gar nicht früh genug damit anfangen", verriet 96-Manager Horst Heldt auf der Pressekonferenz des Klubs am Donnerstag. "Wir werden einen langen Atem brauchen", meinte der 48-Jährige und prophezeite für den Rest der Saison "weitere Rückschläge". Aus seiner Sicht sei es fatal, sich in so einer Situation "in die Tasche zu lügen, deshalb haben wir das thematisiert. Wir müssen gemeinsam kämpfen und dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen, denn das versuchen einige. Das ist spürbar. Aber das lassen wir nicht zu." Wen Heldt damit meinte, ließ er aber auch auf Nachfrage offen.

Füllkrug erneut fraglich

"Klar wird alles hinterfragt und kritisiert, wenn man nicht erfolgreich ist", sagte Trainer André Breitenreiter, der wie schon oft betonte, dass es ganz wichtig sei, auch in dieser sportlich so schwierigen Situation die Ruhe zu bewahren und sie auch auszustrahlen. Stabilität sei ein weiterer wichtiger Faktor. Diese ist seiner Mannschaft auf dem Feld hingegen nach dem kurzen Zwischenhoch mit dem Heimsieg gegen den VfB Stuttgart und dem Remis in Leverkusen wieder abhandengekommen.

Defensiv ist 96 zu anfällig und vorne droht auch für die Partie auf Schalke am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) der Ausfall von Torjäger Niclas Füllkrug. Der 25-Jährige musste wegen Knieproblemen schon am Dienstag gegen den VfL Wolfsburg passen. Sein Einsatz in Gelsenkirchen ist noch ungewiss.

"Ich spüre nicht, dass der Glaube verloren gegangen ist"

Trotz aller Probleme sei die Stimmung in der Mannschaft aber weiterhin gut, erzählte Breitenreiter. "Die Jungs sind zwar enttäuscht, aber ich spüre nicht, dass der Glaube verloren gegangen ist. Die Spieler sind fokussiert und wollen es im nächsten Spiel besser machen als in den letzten beiden Spielen. Wichtig ist, dass wir uns nicht verrückt machen lassen."

Gunnar Meggers

Lieblingsgegner, Gladbach-Spezialist und die 26