Bundesliga

Wolfsburgs Ignacio Camacho: Rückkehr eines Hoffnungsträgers

Wolfsburg freut sich über das "Zweikampfmonster"

Camacho: Rückkehr eines Hoffnungsträgers

"Zweikampfmonster: Ignacio Camacho packt gegen Mitchell Weiser die Grätsche aus.

"Zweikampfmonster: Ignacio Camacho packt gegen Mitchell Weiser die Grätsche aus. imago

Auf ihm ruhen große Hoffnungen, dass es irgendwie wieder besser wird beim VfL Wolfsburg. Dabei hat Ignacio Camacho bislang erst zwölf Pflichtspiele für die Niedersachsen absolviert. Und doch wurde der 27-Jährige im Winter zum Kapitän und Nachfolger von Mario Gomez ernannt und soll der Mannschaft vor allem etwas geben, was ihr so sehr fehlt: Robustheit und Mentalität.

Am Samstag in Berlin (0:0) kehrte Camacho in die VfL-Startelf zurück. Und zeigte direkt, was seine Hauptaufgabe ist. Der Spanier schmiss sich in jeden Zweikampf, rackerte unermüdlich, grätschte, was das Zeug hält. "Er ist ein Zweikampfmonster", beschreibt Maximilian Arnold, "das brauchen wir in der Phase." Jedoch wird auch Camacho, der auf Anhieb 11,69 Kilometer abspulte und damit hinter Arnold (11,74) die zweitgrößte Distanz zurücklegte, noch etwas Zeit benötigen, um bei 100 Prozent zu sein.

Spielersteckbrief Camacho
Camacho

Camacho Ignacio

Spielersteckbrief Arnold
Arnold

Arnold Maximilian

Er ist ein Zweikampfmonster, das brauchen wir in der Phase.

Maximilian Arnold

Ein Beleg: Der Mittelfeldmann führte viele Zweikämpfe, gewann aber lediglich 45 Prozent. Dennoch gab’s zu Recht Lob nach dem Comeback: "Er hat", sagt Arnold, "ein ganz ordentliches Spiel gemacht." Sportdirektor Olaf Rebbe attestierte seinem Zehn-Millionen-Euro-Neuzugang aus dem Sommer ebenfalls eine gelungene Rückkehr aus den Rasen. "Er hat gezeigt, was wir von ihm kennen. Ich bin überrascht, dass er 90 Minuten geschafft hat. Aber Cama hat ein großes Herz, das hat man gesehen. Wir haben ihn als Säule verpflichtet. Wir haben gesehen, wie wichtig er ist."

Camacho taugt nur bedingt als Heilsbringer

Und doch taugt Camacho nur bedingt für die Rolle des Heilsbringers im Abstiegskampf. "Er ist mehr für die Zweikämpfe verantwortlich", bringt es Arnold auf den Punkt. Das dramatisch lahmende Wolfsburger Offensivspiel wird auch der Spanier kaum in Schwung bringen. Der VfL ist kaum noch in der Lage, hochkarätige Chancen zu erarbeiten, geschweige denn zu nutzen. Bezeichnend: Die größte VfL-Chance in Berlin war es, als der Herthaner Niklas Stark den eigenen Pfosten traf. Wie kann Camacho da helfen? Zur Not muss er mal einen Ball über die Linie grätschen...

Thomas Hiete