Nachdem Wagner abgebremst hatte, kurz bevor er den Ball erreichte, übernahm ihn (der nicht aus einer Abseitsposition gestartete) Mark Uth, flankte auf Andrej Kramaric, der schließlich das Tor zum 2:0-Endstand markierte . Doch hätte es zählen dürfen?
"Wagner steht drei, vier Meter ganz klar im Abseits und läuft auch Richtung Ball. Er war nicht unbeteiligt. In dem Moment, in dem er stehenbleibt, ist er in Paul Verhaeghs Laufweg. Für mich ist das ein hundertprozentiges Abseits. Es ist für mich ein Rätsel, warum das Schiedsrichter-Team das nicht erkennt", ärgerte sich FCA-Manager Stefan Reuter. Trainer Manuel Baum sah genau wie Reuter "ein klares Abseits". "Wenn er die Bewegung zum Ball macht, irritiert er alle Spieler", sagte auch Martin Hinteregger.
Bundesliga - 17. Spieltag
Spielersteckbrief Wagner
Das Augsburger Unverständnis ist nachvollziehbar, die Entscheidung von Schiedsrichter Markus Schmidt war aber richtig. Laut gültiger Regel-Interpretation der FIFA liegt eine zu ahndende Abseitsstellung nur vor, wenn der Angreifer den Ball spielt oder einen Gegner beeinflusst, indem er ihn in einen Zweikampf im Kampf um den Ball verwickelt. Wären Wagner und Verhaegh also zusammengeprallt, hätte das Tor nicht zählen dürfen. Da der Augsburger durchlaufen konnte, war der Treffer korrekt.
Wörtlich heißt es in Regel Nummer 11:
"Ein Spieler wird nur dann für seine Abseitsstellung bestraft, wenn er nach Ansicht des Schiedsrichters zum Zeitpunkt, zu dem der Ball von einem Mitspieler berührt oder gespielt wird, aktiv am Spiel teilnimmt, indem er
- ins Spiel eingreift oder
- einen Gegner beeinflusst oder
- aus seiner Position einen Vorteil zieht."
