3. Liga

Gruev: "Ausgleich hat uns richtig erwischt"

MSV steigt nach der Niederlage gegen Würzburg ab

Gruev: "Der MSV gehört nicht in die 3. Liga"

Können den Abstieg noch nicht fassen: Duisburgs Iljutcenko (li.), Feltscher (mi.) und Bröker (re.).

Können den Abstieg noch nicht fassen: Duisburgs Iljutcenko (li.), Feltscher (mi.) und Bröker (re.). imago

Duisburger Euphorie erfährt jähen Dämpfer

Vor 29.500 Zuschauern in der Duisburger Schauinsland-Arena erlebte der MSV einen gebrauchten Abend und musste sich auch im zweiten Relegations-Duell gegen die Unterfranken aus Würzburg geschlagen geben. Zwar gab ein Eigentor von Clemens Schoppenhauer (33.) den Zebras und deren Anhängern einen Schuss Selbstvertrauen, aber Würzburg stellte sich als Spielverderber heraus und erzielte noch in der Jubelphase der Heimfans den Ausgleich durch Soriano (37.). "Der Ausgleich hat uns richtig erwischt, danach haben wir unser Konzept verloren", sagte Zebra-Trainer Ilja Gruev.

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MSV Duisburg - Vereinsdaten
MSV Duisburg

Gründungsdatum

02.06.1902

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Optimismus ebbt ab

"Wenn unsere Köpfe es sich ausdenken können, wenn unsere Herzen es glauben können - dann können wir es auch schaffen", stand auf einem riesigen Spruchband beim Einlaufen. Nachdem der FWK die Führung egalisiert hatte, war es aber auch für die optimistischsten Anhänger der Meidericher nur noch schwer vorstellbar, gegen einen Gegner, der das letzte Mal im Jahr 2014 vier Gegentore hinnehmen musste, drei Treffer zu erzielen. Gruev erinnerte an den Weg, den die Duisburger hingelegt hatte, um überhaupt diese Entscheidungsspiele austragen zu dürfen: "Traurige und euphorische Tage sind im Sport sehr eng beieinander: Vor neun Tagen haben wir uns hier riesig gefreut." Doch die Mannschaft musste der Aufholjagd Tribut zollen. "Dass wir den Relegationsplatz noch erreicht haben, hat uns mental und körperlich viel Kraft gekostet, vielleicht zu viel. Es tut mir einfach leid für alle hier aus dem Verein, aber wir werden alles geben, um schnell wieder zurückzukommen, denn der MSV gehört nicht in die 3. Liga." Auch Rolf Feltscher fand ähnliche Worte: "Ich denke, an dieser Rückrunde ist nichts auszusetzen, wir haben sehr viele Punkte geholt. Kompliment an Würzburg und vor allem an unsere großartigen Fans, die mit dem MSV unglaublich mitleiden und alles in die Waagschale werfen."

Ich muss mich bei meinen Mitspielern und unseren grandiosen Fans entschuldigen

MSV-Stürmer Victor Obinna

Der MSV kam gegen die abgeklärten Gäste nicht mehr zu klaren Torchancen, mit zunehmender Spieldauer wirkten die Hausherren deprimiert und frustriert zu sein. Den unrühmlichen Höhepunkt hatte Obinna inne, der wegen Schiedsrichterbeleidigung des Feldes verwiesen wurde (89.) und sich dann, gut über die Außenmikrofone hörbar, noch zu unflätigen Aussagen hinreißen ließ. Nach dem Spiel versuchte er, sich zu rechtfertigen, entschuldigte sich aber auch für seine Aktion: "Der Abstieg ist eine riesige Enttäuschung für mich - als Spieler, aber vor allem als Teil des MSV. Ich muss mich bei meinen Mitspielern und unseren grandiosen Fans entschuldigen. Mir fehlen die Worte, aber das ist Fußball." Der Würzburger Siegtreffer von Benatelli in der 92. Minute hatte nur noch statistischen Wert.

Geschäftsführer Maas kennt nur ein Ziel

Für den MSV gibt es laut Bernd Maas, Geschäftsführer der Meidericher, nach diesem Rückschlag in der kommenden Saison nur ein Ziel: "Unser Ziel wird es sein, wieder aufzusteigen - dahin wo wir mindestens hingehören. Wenn man heute die Unterstützung der Fans gesehen hat und dass es bis zum Schluss kaum Pfiffe gab, dann ist das ein gutes Zeichen für die neue Saison."

kon

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