Amateure

Videos von Amateurspielen im Internet legal

Sieg für die "Hartplatzhelden" vor dem BGH

Videos von Amateurspielen im Internet legal

Videoaufnahmen von Amateurspielen können weiter im Internet gezeigt werden.

Videoaufnahmen von Amateurspielen können weiter im Internet gezeigt werden. imago

Der WFV hatte argumentiert, dass er als Veranstalter der Spiele ein ausschließliches Recht an der gewerblichen Verwertung habe. Er erstelle die Spielpläne, bilde Schiedsrichter aus und halte den Betrieb mit vielen Ehrenamtlichen am Laufen, sagte der stellvertretende Vorsitzende Michael Hurler. Deshalb sei es auch gutes Recht des WFV, Lizenzen für die Bilder der Spiele zu vergeben.

Doch dieser Argumentation wollte der BGH nicht folgen: Es gebe kein ausschließliches Recht an der Verwertung von Fußballspielen. Der Verband wolle einen umfangreichen "Event-Schutz", sagte der Vorsitzende Richter Joachim Bornkamm in der Verhandlung. Die Vorschriften des Wettbewerbsrechts seien jedoch in diesem Fall nicht einschlägig. Der Verband könne sich die wirtschaftliche Verwertung auch sichern, indem er den Besuchern im Stadion Videoaufnahmen verbietet.

Bei "Hartplatzhelden" können Besucher von Amateurspielen selbst aufgenommene Filme einstellen, meist einzelne Spielszenen von ein bis anderthalb Minuten Länge. Die Videos können kostenlos angeschaut werden, die Website finanziert sich durch Werbung, doch Gewinn kann der Betreiber Oliver Fritsch damit nicht erwirtschaften. "Bislang mussten wir keine Elefanten kaufen, die uns im Keller das Bargeld platttreten", schreibt Fritsch in seinem Blog.

Dennoch freute sich Fritsch natürlich über das Urteil. "Heute ist ein Stück Freiheit für das Internet erkämpft worden, aber auch für Vereine und Spieler", sagte Fritsch, der nebenberuflich als Trainer in der Landesliga tätig ist.

WVF-Vizepräsident Michael Hurler sagte, man müsse das Urteil hinnehmen. "Uns war klar, dass es schwierig wird und dass wir uns auf absolutes Neuland begeben." Einen Schutz der Verwertung über das Hausrecht hält er für unrealistisch: "Wir wehren uns ja nicht gegen das Filmen, sondern gegen das Verwerten."