Bundesliga

Seinsch steht hinter Weinzierl

Augsburg: Trainer steht nicht zur Diskussion

Seinsch steht hinter Weinzierl

"Das ist bitter": Markus Weinzierl ärgerte sich über die Niederlage, muss sich aber keine Sorgen um den Arbeitsplatz machen.

"Das ist bitter": Markus Weinzierl ärgerte sich über die Niederlage, muss sich aber keine Sorgen um den Arbeitsplatz machen. picture alliance

Seinschs Rückendeckung ist nicht weiter verwunderlich, schließlich hat sich der Verein nach reiflichen Beobachtungen und Überlegungen dazu entschlossen, auf den 37-jährigen Bundesliga-Neuling zu setzen. Dies nach nur wenigen Spielen infrage zu stellen, wäre absurd. Auch die weiteren Ausführungen des FCA-Präsidenten klingen keineswegs nach Zeitschinden. "Wir haben einen sehr guten Trainer, er macht einen guten Job. Es gibt überhaupt keinen Anlass zu Kritik, wir werden nicht unruhig, wir sind überzeugt von Markus Weinzierl", sagt der FCA-Boss, dessen Meinung das Aufbäumen des Teams nach der Pause durchaus gestärkt haben dürfte. Auch langfristig, schließlich hat man den Coach – für Augsburg unüblich – gleich mit einem Vertrag über drei Jahre ausgestattet. "Ein neuer Trainer, eine etwas veränderte Taktik und neue Spieler, das alles braucht eben seine Zeit." Zeit, die er unabhängig von kurzfristigen Resultaten gewillt ist, Weinzierl einzuräumen.

Geht der FCA im schlimmsten Fall mit dem Coach auch in die 2.Liga? "Wir alle, Vorstand, Manager, Trainer und Spieler, müssen unser Bestes geben. Ist das der Fall, und es reicht trotzdem nicht, können wir erhobenen Hauptes in die 2. Liga gehen. Aber wer ausschert, gehört nicht zu uns." Grundsätzlich sei man auf alles vorbereitet und die Lage deshalb "auch nicht ernst, wir haben damit gerechnet. Auch dass es die ganze Saison über so bleibt. Das ist alles eingeplant." Selbst ein potenzieller Abstieg. "Dann sind wir so aufgestellt, um wieder neu an­greifen zu können", erklärt Seinsch, "denn wir haben nicht wie andere Vereine unsere Zukunft verpfändet."

Trainersteckbrief Weinzierl
Weinzierl

Weinzierl Markus

In der Gegenwart muss der Coach aber lernen, aus den Fehlern des missratenen Saisonstarts zu lernen. Die Augsburger unterlagen dem Werksklub einmal mehr wegen eigener Unzulänglichkeiten. "Wir müssen unbedingt die individuellen Fehler abstellen", hatte Weinzierl gefordert. Seine Spieler, allen voran Gibril Sankoh, der mehrmals nicht auf der Höhe war, schienen nicht richtig hingehört zu haben.

Schlechteste Chancenverwertung der Liga

Aristide Bancé

Torgefahr? Bei Aristide Bancé steht noch die "Null". picture alliance

"Ich bin sehr enttäuscht. Wir waren bis zur siebten Minute im Spiel, dann haben wir uns das Leben durch diesen groben Fehler (Fehlpass von Sankoh zum 0:1, Anm. d. Red.) wieder selbst schwer gemacht. Auch wenn der Ball nicht zu einhundert Prozent über der Linie war, hat der Schiedsrichter auf Tor entschieden. Das ist bitter. Dieses Tor hat unsere Planungen zunichte gemacht. Wir haben viel probiert, auch nach dem 0:3 zur Pause Moral gezeigt, aber es hat nur noch zum 1:3 gereicht. Wir brauchen einfach zu viele Chancen", ärgerte sich Weinzierl und hatte damit Recht. Augsburg hatte in den bisherigen fünf Spielen 21 Torchancen, traf dabei nur zwei Mal und hat damit mit Abstand die schlechteste Quote (9,5 Prozent) aller 18 Vereine. Hannover hat dagegen derzeit den Killerinstinkt, machte aus 27 Möglichkeiten bereits 14 Treffer (51,9 Prozent).