Bundesliga

Pinola-Sperre: Bieler füllt die Lücke

Nürnberg: Vier Spiele Sperre

Pinola-Sperre: Bieler füllt die Lücke

Club-Kapitän Andi Wolf will schlichten: Bastian Schweinsteiger bedrängt Javier Pinola.

Club-Kapitän Andi Wolf will schlichten: Bastian Schweinsteiger bedrängt Javier Pinola. imago

Javier Pinola ist dafür bekannt, dass er in hart geführten Zweikämpfen weder sich noch seine Gegner schont. Dennoch ist der Linksverteidiger in 153 Bundesliga- und Zweitligaspielen für die Franken noch nie vom Platz geflogen und fehlte dem Club bislang nur wegen Gelb-Sperren.

Doch das bayerisch-fränkische Derby, das der Club mit 0:3 verlor, hat für den Argentinier ein Nachspiel. "Für mich ist das unglaublich, dass ein Spieler auf dem Platz spuckt", echauffierte sich Schweinsteiger unmittelbar nach der Partie: "Das ist kein Fairplay, kein Respekt". Er hätte "ihm am liebsten eine Watsch'n gegeben, aber ich musste mich zurückhalten". Bayern-Ehrenpräsident Franz Beckenbauer unterstützte seinen Mittelfeldspieler: "Spucken ist die schlimmste Form der Verachtung." Schweinsteiger forderte eine Bestrafung des Kollegen durch den DFB. "Normalerweise muss da was nachkommen."

Bundesliga - 12. Spieltag
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Und es kam erwartungsgemäß einiges nach für den hitzigen Gaucho. Obwohl er Schweinsteiger um Entschuldigung bat und sein krasses Fehlverhalten einsah, verdonnerte der Club ihn zu einer Geldstrafe. Und obwohl Schweinsteiger die Entschuldigung akzeptierte, verhängte das Sportgericht nun die zusätzliche Sperre. Somit wird Pinola dem 1. FC Nürnberg in den Partien gegen den 1. FC Kaiserslautern (20. November), beim 1. FSV Mainz 05 (26. November), gegen Borussia Dortmund (5. Dezember) und bei 1899 Hoffenheim (11. Dezember) fehlen. Erst zum Abschluss der Vorrunde am 18. Dezember gegen Hannover 96 wird der Argentinier Club-Trainer Dieter Hecking wieder zur Verfügung stehen.

Sportgericht verringert Strafmaß

Ausgangspunkt für Pinos Ausraster: Schweinsteiger trifft den Argentinier im Gesicht.

Ausgangspunkt für Pinos Ausraster: Schweinsteiger trifft den Argentinier im Gesicht. imago

Immerhin ließ das Sportgericht Milde walten und blieb unter dem vom DFB-Kontrollausschuss geforderten Strafmaß von sechs Spielen. Die Juristen verurteilten Pinola wegen "eines krass sportwidrigen Verhaltens in Form einer Tätlichkeit gegen den Gegner nach einer zuvor an ihm begangenen sportwidrigen Handlung". Damit wurde berücksichtigt, dass der 27-Jährige unmittelbar zuvor von Schweinsteiger bei einem Freistoß des FC Bayern mit dem Arm im Gesicht getroffen und dadurch niedergestreckt wurde.

Der 1. FC Nürnberg erklärte unterdessen, auf eine mündliche Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht zu verzichten und das Urteil zu akzeptieren. "So bedauerlich es ist, dass uns 'Pino' als wichtiger Spieler in den kommenden Wochen fehlt, war uns nach der ersten Anklage des Kontrollausschusses klar, dass eine hohe Strafe auf ihn wartet. Deshalb war es uns wichtig, das Strafmaß bestmöglich zu reduzieren. Mehr als zwei Spiele konnten wir nicht herausholen", sagte FCN-Sportvorstand Martin Bader zu dem Urteil.

Bieler rückt nach

Coach Dieter Hecking bedauerte Pinolas Ausfall, glaubt aber, dessen Ausfall kompensieren zu können: "Das Team hat die Qualität dazu und unser volles Vertrauen." Als Ersatz für Pinola wird Hecking auf Pascal Bieler zurückgreifen. "Pascal hat seine Leistung immer gebracht, wenn er gebraucht wurde", sagte Hecking am Donnerstag: "Ich bin sicher, er wird das auch diesmal tun." Auch Juniorennationalspieler Marvin Plattenhardt (18) wäre eine Alternative gewesen. "Er wird im Kader stehen", legte sich der Trainer fest.

Die Geldbuße des Vereins wird Pinola zweckgebunden einem sozialen Projekt zugutekommen lassen. "Ich habe der Mannschaft, dem gesamten Verein geschadet, dafür möchte ich mich entschuldigen", so der Argentinier.