Auf einmal forderten die Mainzer Fans in der Kurve die übrigen Zuschauer dazu auf, sich für ihre Mannschaft zu erheben. "Steht auf, wenn ihr Mainzer seid!", hallte es durch die Opel-Arena. Das Publikum war glückstrunken, schließlich war dem Team von Trainer Sandro Schwarz soeben das 1:1 durch Jean-Paul Boetius gelungen. Die Fans ließen sich vom leidenschaftlichen Auftritt der Mannschaft mitreißen - und schlichen am Ende dennoch enttäuscht nach Hause.
Mainz hatte zwar ein gutes Spiel abgeliefert, Bayern aber zu Recht gewonnen. Es sei "oftmals schwer", in Mainz zu bestehen, sagte später auch Thomas Müller am Sky-Mikrofon und räumte offen ein: "Am Ende steht das 2:1, womit wir gut leben können, aber es ist aktuell natürlich nicht so, dass wir durch die Liga und durch unsere Spiele fliegen."
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Tatsächlich hatten die Münchner ein beträchtliches Stück Arbeit zu verrichten, um die drei Punkte zu entführen. 23:6 Torschüsse, 66 Prozent Ballbesitz und 63 Prozent gewonnene Zweikämpfe belegen aber auch die Rechtmäßigkeit des Bayern-Sieges - und schon sagte Müller einen Satz, der darauf schließen ließ, dass die Münchner auf bestem Wege sind, ihr früheres Selbstverständnis zurückzugewinnen.
"Eigentlich", sagte Müller also, "wollen wir hier mehr, als das Spiel mit einem Tor Unterschied zu gewinnen." Andererseits sei man derzeit nicht gerade in der Situation, "dass wir uns über Siege beschweren müssen", schließlich waren den Spielen in Mainz, Athen (2:0) und Wolfsburg (3:1) vier Partien ohne einen einzigen Sieg vorausgegangen. Nun, nach den jüngsten Erfolgen, kehrt aber das Selbstvertrauen zurück - und am Dienstag (20.45 Uhr) geht es im DFB-Pokal gegen den SV Rödinghausen, einen Regionalligisten.
