Bundesliga

Hoffenheims Kevin Akpoguma: "Ich kann mit Fehlern gut umgehen"

Nagelsmann erklärt die Patzer des Verteidigers

Akpoguma: "Ich kann mit Fehlern gut umgehen"

Zu spät: Hoffenheims Kevin Akpoguma hatte gegen Stuttgarts Mario Gomez immer wieder das Nachsehen.

Zu spät: Hoffenheims Kevin Akpoguma hatte gegen Stuttgarts Mario Gomez immer wieder das Nachsehen. imago

"Du darfst als Innenverteidiger nicht ins Kopfballduell gehen, wenn du nicht hinkommst. Das ist eine Faustregel", belehrte nachher Trainer Julian Nagelsmann, "wenn du den Ball nicht sicher klärst, gehst du nicht hin, sondern musst es am Boden verteidigen. Aber wenn du in der Luft bist, ist es physikalisch schwer möglich zu laufen. Das war der Fall, deswegen haben wir das Tor gekriegt."

Beim zweiten Gegentreffer war erneut Akpoguma der letzte Feldspieler, der Gomez bei seinem Konter noch hätte aufhalten können. Doch mit einer Schussfinte ließ der Stuttgarter Torjäger den übermotivierten Retter aussteigen, Akpoguma grätschte ins Leere. "Ich muss da nicht unnötig runter", erkannte der 23-Jährige. "Das zweite Tor darf nicht fallen", monierte Nagelsmann, "da hat Gomez einen schlechten Winkel zum Schießen, da darf Akpo nicht grätschen, sondern muss einfach nur begleiten, dann passiert gar nichts. Durch die Grätsche laden wir Gomez ein. Diesen Haken von Gomez habe ich schon 4,7 Millionen Mal gesehen, dass er den wieder macht, ärgert mich. Aber Akpo auch, dass er den nicht verteidigt kriegt."

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"Traurigste Nachricht": TSG-Akteur Lukas Rupp zog sich eine Kreuzbandruptur zu. imago

Das war unschwer zu erkennen. "Ich bin auch sehr selbstkritisch", erklärte Akpoguma, "ich kann mit Fehlern gut umgehen." Zunächst werde er sich die Situationen per Video noch mal anschauen, und "mit den Trainern analysieren. Ganz sachlich und ohne Emotion. Und dann versuche ich, es im nächsten Spiel besser zu machen." Schließlich ist das Hoffenheimer Eigengewächs noch jung. "Ich denke, man muss Fehler machen, um sich weiterzuentwickeln. Ich bin noch nicht auf meinem Zenit", weiß Akpoguma, der nach seiner schweren Halswirbelverletzung vor gut einem Jahr in dieser Saison dennoch alle Erwartungen übertrifft. "Fehler gehören im Sport dazu, diesmal war ich im Blickpunkt."

Rupps Kreuzband "das ist die traurigste Nachricht"

Die Niederlage habe allerdings nicht nur mit den Gegentoren zu tun, befand der Abwehrspieler zu Recht. "Letztlich verlieren wir das Spiel auch, weil wir keine Tore geschossen haben. Wir müssen den Stuttgartern den Zahn schon am Anfang ziehen, das haben wir nicht gemacht", so Akpoguma, "wir sind enttäuscht." Und geschockt obendrein von der schweren Kreuzbandruptur des Kollegen Lukas Rupp. "Das ist das Bitterste an diesem Tag. Wir verlieren letzte Woche Serge Gnabry und Kerem Demirbay und jetzt Ruppi, das ist die traurigste Nachricht."

Doch trotz all dieser Rückschläge versprühte auch Akpoguma direkt nach dem Abpfiff schon wieder einen auffälligen Optimismus, die Qualifikation für die Champions League nun eben eine Woche später klarzumachen. "Aber trotzdem ist es schön, die Möglichkeit zu haben, es zu Hause vor eigener Kulisse einzutüten." Auch Torhüter Oliver Baumann zog schlussendlich ein positives Fazit: "Wir haben immer noch alles selber in der Hand, es ist gut gelaufen für uns." Trotz der Niederlage, dank der Ergebnisse der Konkurrenz.

Michael Pfeifer

Bilder zur Partie VfB Stuttgart - TSG Hoffenheim