Dennoch zeigte sich der Sohn von Ex-Profi Frank Verlaat am Dienstag bei seiner aktuellen Bestandsaufnahme ganz sachlich: "Ich gehöre offiziell weiter zur U 23. Aber ich versuche, meine Chance beim Schopf zu packen."
Für Werder in der Bundesliga aufzulaufen "ist mein Kleine-Jungs-Traum", erzählt der Blondschopf. Wie nah er diesem womöglich schon gekommen ist, kann er selbst indes nur schwer einschätzen: "Ich sage weiterhin: Ich erwarte nichts und erhoffe alles." Fakt ist: Da Werder wegen Niklas Moisanders Ausfall aktuell nur über drei etatmäßige Bundesliga-Innenverteidiger verfügt (Sané, Caldirola, Veljkovic), wird Verlaat bis auf Weiteres voll im Profikader mittrainieren.
Spielersteckbrief Verlaat
Klar ist allerdings auch: Der Klub sucht für die Position noch nach einer sofortigen Verstärkung, auf Augenhöhe mit den etablierten Kräften bewegt sich Verlaat (noch) nicht. Spielpraxis sammeln darf er am Mittwochabend ebenso wie Stürmer Johannes Eggestein im Spiel des Bremer Drittligateams gegen den Karlsruher SC. Was der sehr realitätsbewusste Youngster nicht als Rückversetzung wertet sondern als "gut für meine Entwicklung". Zudem, so Verlaat, "freue ich mich auf meine Jungs." Dass die Erwartungshaltung an ihn dank seiner Erfahrungen bei den Profis gestiegen ist, liegt auf der Hand: "Mit dem Druck muss ich jetzt umgehen und es auf dem Platz beweisen", bestätigt Verlaat.
Ein Zeitfenster für den erhofften Durchbruch ganz oben habe er sich indes nicht gesetzt: "Ich lebe im Moment und gebe da mein Bestes." Andererseits sei auch nicht in Stein gemeißelt, dass er seinen bis Saisonende laufenden Vertrag an der Weser wirklich erfüllt: "Wir werden sehen, was im Winter passiert." Auch wenn Werder für ihn höchste Priorität genießt, ist Verlaat Profi genug, um zu wissen, dass ein Klubwechsel unter Umständen die sinnvollste Lösung sein könnte: "Es führen viele Wege nach Rom, nicht nur einer." Dass sich der junge Mann, der in der Vorsaison zu den Leistungsträgern in der Dritten Liga zählte, mindestens noch einen Entwicklungsschritt zutraut, gibt er klar zu verstehen: "Mein Limit ist noch nicht erreicht. Ich kann noch viel mehr lernen, da ist noch viel Potenzial."
