2. Bundesliga

Ewald Lienen zeigt Mitgefühl mit Gegner Würzburg: "Wir kennen diese Situation"

St. Pauli glücklich über späten Sieg im wichtigen Abstiegsduell

Lienen zeigt Mitgefühl: "Wir kennen diese Situation"

Engagiert wie eh und je: St. Pauli-Trainer Ewald Lienen.

Engagiert wie eh und je: St. Pauli-Trainer Ewald Lienen. imago

Es lief die 87. Minute und es drohte das dritte torlose Remis in Folge am Hamburger Millerntor zu werden. Doch dann kam Buchtmann an der Strafraumkante an das Leder: "Aziz (Bouhaddouz, d. Red.) spielt mir den Ball raus, ich mache einen Haken nach innen und schieße meinem Gegenspieler durch die Beine. Mit etwas Glück geht er rein, aber es war am Ende verdient", fasste der Matchwinner die Schlüsselszene am Sky-Mikrofon zusammen. "Ein Kompliment an die Mannschaft, wir haben die ganze Zeit weitergekämpft und Gas gegeben. In der ersten Halbzeit sind wir nicht ganz so durchgekommen, zweite Halbzeit haben wir es besser gemacht", so der 24-jährige Torschütze.

Auch sein Trainer sah "eine schwere erste Halbzeit, der Gegner war gut". Umso mehr freute sich Lienen über die Steigerung seines Teams nach dem Seitenwechsel: "Zweite Halbzeit haben wir fast nichts zugelassen. Wir haben dominiert und uns riesengroße Torchancen erspielt." Dass der Siegtreffer erst in der Schlussphase fiel, fand Lienen "vom Spielverlauf her natürlich glücklich". Doch dies änderte nichts daran, dass der Coach seiner Mannschaft einen "hochverdienten Sieg" attestierte, den sich die Hamburger "in den letzten Wochen und Monaten verdient und erarbeitet" haben.

2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
VfB Stuttgart VfB Stuttgart
57
2
Hannover 96 Hannover 96
56
3
1. FC Union Berlin 1. FC Union Berlin
54

Spielbericht

"Die Mannschaft hat immer an sich geglaubt und ist nicht panisch geworden", lobte Lienen, der einen möglichen Grund hierfür nannte. "Wir kommen von ganz unten. Wir waren abgeschlagen Letzter, kennen die Situation und haben uns da rausgearbeitet. Das ist auch mit ein Grund, dass man nicht hektisch wird." Als viertbestes Team der Rückrunde haben die Kiezkicker den Klassenerhalt nun wieder selbst in der Hand. "Wir sind demütig und dankbar dafür, dass wir in so eine Situation gekommen sind, denn vor ein paar Monaten hat das niemand geglaubt. Wir haben aber an uns geglaubt, haben an vielen Schrauben gedreht und uns dann diese Situation erarbeitet", blickte Lienen zurück.

Am Ende wird der drinbleiben, der es vielleicht ein bisschen mehr gewollt hat und die Ruhe bewahrt hat.

Ewald Lienen

Mit dem Dreier schlossen die Hamburger nach Punkten zu Gegner Würzburg auf und zogen die Unterfranken noch tiefer mit in den Abstiegsstrudel. "Das was wir in der Hinrunde hatten, das hat Würzburg jetzt in der Rückrunde. Wir kennen diese Situation, das ist Wahnsinn. Und trotzdem ist es nicht desaströs, es sind alles enge Spiele. Wir haben die vielen knappen Partien der Kickers gesehen", zeigte Lienen Mitgefühl mit dem geschlagenen Gegner. "Man muss weiter an sich glauben und Gas geben", gab der Trainer als Tipp mit.

Doch wohin geht die Reise des FC St. Pauli? Fünf Begegnungen sind noch zu absolvieren und es ist ein steiniger Weg bis zum endgültigen Klassenerhalt. "Wir haben jetzt noch fünf Spiele, jedes Spiel zählt, jedes Spiel ist ein Endspiel", gibt Lienen die Marschroute vor. "Am Ende wird der drinbleiben, der es vielleicht ein bisschen mehr gewollt hat und die Ruhe bewahrt hat."

sha