Bundesliga

Darum legt Calhanoglu keinen Einspruch ein

Aufschub der Sperre würde Transfer für Spieler und Klub erschweren

Darum legt Calhanoglu keinen Einspruch ein

Wechselkandidat: Leverkusens Hakan Calhanoglu.

Wechselkandidat: Leverkusens Hakan Calhanoglu. imago

Schließlich sind eine Aufschiebung der Sperre und eine Neuverhandlung möglich. Berater Bektas Demirtas sagt: "Die Chancen, dass die Sperre vorerst aufgehoben wird, liegen bei 30 Prozent, die Erfolgsaussicht vor dem Schweizer Bundesgericht bei fünf Prozent." Wobei Erfolg nur bedeutet hätte, dass der Fall zurück an den CAS gegangen und noch mal entschieden worden wäre. "Zwei Anwälte, die vor dem Schweizer Bundesgericht tätig sind, haben uns abgeraten", erklärt Bayer-04-Justiziar Lars Küpper, auch wenn eine härtere Strafe nicht gedroht hätte. Warum also der Verzicht? "Das Damoklesschwert einer Sperre hätte weiter über dem Spieler und Bayer geschwebt", so Demirtas. Und dies ist nicht im Sinne beider Seiten. Denn Calhanoglu (Vertrag bis 2019) ist ein Wechselkandidat.

"Leverkusen kann so besser mit der Situation umgehen", sagt Demirtas, der wie Bayer 04 betont, dass man gemeinsam entschieden habe, auf den Einspruch zu verzichten. Auch weil nur so ein Transfer im Sommer möglich bleibt. Demirtas ordnet die Wahrscheinlichkeit bei "99 Prozent" ein, dass die Sperre letztlich bestätigt worden wäre. Diese hätte nächste Saison gegriffen - und wäre für Klub und Spieler ein gewaltiges Handicap bei einem Wechsel geworden. Demirtas: "Hakan ist dann drei Jahre in Leverkusen. Wenn ein Angebot kommt, mit dem Bayer 04 einverstanden ist und das auch für Hakan passt, dann werden wir einen Wechsel vollziehen. Die Entscheidungshoheit liegt aber beim Klub." Über einen Transfer, der nur ohne drohende FIFA- Sperre realistisch erscheint.

Spielersteckbrief Calhanoglu
Calhanoglu

Calhanoglu Hakan

Bayer 04 Leverkusen - Vereinsdaten
Bayer 04 Leverkusen

Gründungsdatum

01.07.1904

Vereinsfarben

Rot-Weiß-Schwarz

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Der Fall Calhanoglu - ein Urteil mit viel Zündstoff. "Ein weiterer Fall Bosman ist möglich", sagt sogar Rechtsanwalt Dr. Patrick Redell. Im kicker (Donnerstagsausgabe) erklärt er die Hintergründe.

Stephan von Nocks