Zwar verloren die Hamburger am vergangenen Sonntag beim Tabellenführer SC Freiburg nur denkbar knapp, doch die Enttäuschung war bei den Kiezkickern groß. "Wer auswärts drei Tore erzielt, muss etwas Zählbares mitnehmen", haderte Kapitän Lasse Sobiech mit dem Ergebnis.
Allerdings hatte sich die Truppe von Coach Ewald Lienen die Niederlage selbst zuzuschreiben. Zu nachlässig agierte die Defensive insbesondere bei Standards. "Wir haben drei Gegentore nach ruhenden Bällen kassiert", klagte Torhüter Robin Himmelmann, der bereits zum dritten Mal in dieser Saison viermal in einem Spiel hinter sich greifen musste. Und auch der Trainer sagte: "Drei Tore haben wir uns selbst eingebrockt." Nach der Partie konnte Lienen zumindest mit der Moral seiner Mannschaft zufrieden sein. "Wir sind immer wieder zurückgekommen", lobte Marc Hornschuh.
Vor allem die Leistung im zweiten Durchgang sei laut Lienen "eine Top-Vorstellung" gewesen, allerdings bleibt der Makel der vermeidbaren Gegentore. Am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gegen den VfL Bochum soll seine Mannschaft es besser machen. Der Klub aus Nordrhein-Westfalen zog am vergangenen Wochenende durch einen 4:1-Erfolg gegen den FSV Frankfurt an den St. Paulianern in der Tabelle vorbei.
Es gehe nach der verpassten Aufstiegschance - mit zehn Punkten Rückstand bei nur noch 15 zu vergebenden Zählern ist der Relegationsplatz nur noch schwer zu erreichen - nun darum, "unseren Platz zu verteidigen", hatte der Coach bereits vor dem Freiburg-Spiel gesagt. Mit "unseren Platz" meinte er Rang vier. Diesen belegt aktuell der VfL. Daher muss gegen Bochum erst einmal ein Sieg her, um diesen wieder zurückzuerobern.
Ein wichtiger Akteur, der in Freiburg krankheitsbedingt fehlte, könnte dabei wieder eine Option sein. Marc Rzatkowski, in dieser Saison neben Lennart Thy mit sieben Treffern der erfolgreichste Torschütze der Braun-Weißen, hat seinen Magen-Darm-Infekt auskuriert und bereits wieder das Training aufgenommen.