Der ehemalige Bundesligist Alemannia Aachen spielt eine durchwachsene Regionalliga-Saison - das Duell am Sonntag beim FC Wegberg-Beeck hat praktisch keine sportliche Bedeutung mehr für den Tabellenachten, den 23 Punkte von der Tabellenspitze trennen. Noch eine Saison in der Bedeutungslosigkeit will der Traditionsverein nicht erleben, deshalb entschied der Aufsichtsrat, mit Aleander Klitzpera den Sportdirektor zu entlassen. "Die Entwicklung der Mannschaft verlief zuletzt nicht wie geplant", begründete Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Christian Steinborn den Entschluss auf der Vereinswebsite. "Wir mussten nun frühzeitig reagieren, um unsere Ziele für die nächste Saison nicht zu gefährden."
Trainer Kilic übernimmt zunächst
Nach der Beurlaubung strebe man eine "einvernehmliche Vertragsauflösung" mit dem 38-Jährigen an, hieß es weiter. Bis ein Nachfolger gefunden wird, soll Trainer Fuat Kilic in Absprache mit dem Aufsichtsrat Klitzperas Geschäfte übernehmen.
Die laufende Saison war von Negativ-Schlagzeilen geprägt: Mit Christian Benbennek wurde im Dezember der Trainer entlassen, zur Winterpause suspendierte Klitzpera die Spieler Peter Hackenberg, Bastian Müller und Frederic Löhe. Dazu sorgte die Affäre um Ex-Nachwuchtrainer Harald Heinen für Furore, der den sportlichen Leiter attackiert und geschlagen haben soll. Sportlich erfüllte das von Klitzpera zusammengestellte Team nicht die Erwartungen und blieb in den Ergebnissen auch unter dem neuen Coach Fuat Kilic zu wenig konstant, um sich im oberen Tabellenfeld festzusetzen.
Alexander Klitzpera könnte machen was er will, er bekäme keine Chance mehr.
Tim Hammer, stellvertretender Aufsichtsrats-Vorsitzender der Alemannia
"Es ist viel passiert, wir glauben nicht, dass es so weitergehen kann", sagte Tim Hammer, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, der "Aachener Zeitung". Auch angesichts der anhaltenden Kritik aus dem Fanlager und von Seiten der Sponsoren sei eine weitere Tätigkeit des 38-Jährigen nicht mehr sinnvoll: "Alexander Klitzpera könnte machen was er will, er bekäme keine Chance mehr." Der Ex-Profi spielte sechs Jahre lang als Innenverteidiger für Alemannia Aachen und begleitete den Aufstieg des TSV in die erste Bundesliga sowie das Einziehen in den damaligen UEFA-Cup 2004.