Gesprächsbedarf: WSV-Präsident Friedhelm Runge (re., mit Christopher Mahrt) macht seinem Unmut Luft. imago
Einiges deutet darauf hin, dass der WSV die Lizenz zurückgeben will. Die Gründe nannte ein sichtlich frustrierter Präsident Friedhelm Runge. Der 70-jährige Unternehmer, seit 1991 an der Spitze des immer wieder von sportlichen und finanziellen Krisen erschütterten Klubs, gab sich sichtlich frustriert: "Wir haben sportlich den Abstieg verhindert. Aber es kann nicht sein, dass nicht einmal 4000 Zuschauer im Schnitt unsere Heimspiele besuchen und immer noch kein Zeichen von der Stadt und Wuppertaler Unternehmen kommt."
Runge will nicht mehr der "Alleinunterhalter" sein, der den von 3,6 auf 3,0 Millionen Euro reduzierten Etat stemmen soll. Er schließt auch seinen persönlichen Rückzug nicht aus. Bei Trainer Uwe Fuchs und Stammspielern wie Kapitän Tim Jerat oder Michael Lejan laufen die Verträge aus. Auch sie wissen nicht, wie es weitergeht. Fuchs gibt sich optimistisch, bezeichnet die Runge-Erklärung als Weckruf und bastelt an der neuen Mannschaft. Sieben Spieler absolvierten ein Probetraining beim WSV, unter anderem ein interessanter Brasilianer.
In der Stadt der Schwebebahn ist derzeit noch einiges in der Schwebe. Dritte oder fünfte Liga? Für die vierte Klasse (Regionalliga) wurde keine Lizenz beantragt.
Manfred Osenberg
