3. Liga

Kein Strom in Regensburg

Jahn: Heimspiel gegen Burghausen gefährdet

Kein Strom in Regensburg

Jahnstadion, Regensburg

Kein Strom bei Jahn Regensburg: Konsequenzen einer schlechten Zahlungsmoral. picture-alliance

Um zehn Uhr morgens gingen im Sportpark am Kaulbachweg, auf dem Trainingsgelände am Weinweg, im Jahnstadion und zuletzt auf der Geschäftsstelle die Lichter für Jahn aus. Die Regensburger Führungsetage reagierte mit einer Pressekonferenz, auf der Vize-Präsident Manfred Kraml erklärte, der Spielbetrieb sei eingestellt worden und deshalb das kommende Heimspiel gegen Burghausen in Gefahr.

Ebenso erläuterte Kraml, wie es soweit kommen konnte: Demnach hätte der Klub beim Stromanbieter einen Zahlungsrückstand von 21.000 Euro bis Februar 2009 tilgen sollen, dies aber erst in der ersten Märzwoche getan. Zudem verlangte die REWAG eine Vorauszahlung von 30.000 Euro bis zum 18. März. Weil der Verein sein Soll trotz Fristverlängerung und Vereinbarung einer Anzahlung von 10.000 Euro aufgrund anstehender Gehaltszahlungen nicht begleichen konnte, drehte die REWAG jetzt den Strom ab.

Fronten verhärtet

Vereinsinfo

Die Fronten zwischen Jahn und der REWAG scheinen verhärtet: Auf Vereinsseite herrscht Unverständnis für die hohen Geldforderungen des städtischen Unternehmens, zumal laut Jahn-Präsident Franz Nerb keine Rechnungen offen sein. Doch auch bei REWAG wird der Kopf über die Zahlungsmoral des Vereins geschüttelt. Laut Pressemitteilung seien seit 2005 knapp 300 Mahnungen verschickt worden, 48 Mal sei eine Stromsperrung angekündigt worden, mehrmals seien Zusagen gegenüber der REWAG und dem Aufsichtsratsvorsitzenden, Regensburgs Oberbürgermeister Hans Schaidinger, nicht eingehalten worden. "Irgendwann ist das Maß voll", sagte Unternehmenssprecher Ludwig Bergbauer der Deutschen Presse-Agentur dpa. Der Strom werde erst wieder fließen, wenn der Verein seinen finanziellen Verpflichtungen nachgekommen sei.

Die Jahn-Profis absolvierten trotz der widrigen Umstände eine Trainingseinheit, mussten allerdings im Regensburger Westbad duschen und dafür 100 Euro bezahlen.