Bundesliga

Hartmanns großes Ziel

Hertha BSC: Andreas Thom nun Stand-by-Spieler

Hartmanns großes Ziel

Michael Hartmann sitzt gerade im Riesenrad im Wiener Prater, als ihn der Anruf des kicker erreicht. "Ich bin jetzt an der höchsten Stelle, wo die Hertha ja eines Tages auch hin will", flachst der 25-Jährige, der aus dem brandenburgischen Umland von Berlin stammt. Ganz zur Zufriedenheit war die vergangene Saison für den Mittelfeldspieler nicht verlaufen, vor allem Verletzungen warfen ihn zurück (16 BL- Einsätze/kicker-Durchschnittsnote 3,9). "Erst im April/Mai konnte ich wieder richtig Gas geben. Ich hoffe, dass ich nun davor gefeit bin."

Hartmann besticht auf der linken Außenbahn durch Schnelligkeit, Dribbelstärke und Übersicht. Gegen die Konkurrenz eines Sergej Mandreko (jetzt VfL Bochum) oder Bryan Roy setzte er sich durch. Im Kader ist er auf dieser schwierigen Position fast ohne Konkurrenz. "Ich kann aber auch in einer Vierer- Abwehr-Kette spielen, wenn Trainer Röber in der neuen Saison auf diese Variante setzen sollte", baut Hartmann auf seine Vielseitigkeit. Bis zur A-2-Auswahl hat er es schon geschafft. "Beim Neuaufbau nach der EM schiele ich auf die Nationalmannschaft", setzt sich Michael Hartmann ein großes Ziel.

Ex-Nationalspieler Andreas Thom (51 Spiele für die DDR/10 für den DFB) bleibt Hertha treu. Der 34- jährige Offensiv-Spieler unterschrieb einen Ein-Jahres-Vertrag für das Amateur-Team (Oberliga). Er wird zudem eine Trainer-Ausbildung beginnen und will später im zukünftigen Internat des Vereins arbeiten. Vorerst steht der zweimalige "DDR-Fußballer des Jahres" und nach der Wende erste Profi- Fußballer aus dem Osten (Bayer Leverkusen) Trainer Jürgen Röber noch als Stand-by-Spieler zur Verfügung.

Jürgen Nöldner