3. Liga

Dais und die Renaissance

Sanhausen: Zwölf Neuzugänge, elf Abgänge

Dais und die Renaissance

Gerd Dais

Will sich mit Sandhausen etablieren: Gerd Dais. imago

Zwölf Neuzugänge sollen elf Abgänge ersetzen. Torwart Michael Gurski, die Abwehrspieler Denis Bindnagel und Marcel Throm, Mittelfeldspieler Leandro sowie im Angriff Sreto Ristic und Christian Haas bringen gute Referenzen mit. Von den Spielern, die weg sind, hätte man nur einen gerne gehalten: Torwart Marjan Petkovic.

Die ersten vier Tests führten gegen Oberligisten. Gegen Freiberg (1:0) und Gmünd (3:1) riss der Drittligist keine Bäume aus. In Nöttingen (3:0) und vor allem in Durlach (7:0) zeigte Sandhausen starke Leistungen.

Ristic und Haas sollen die Probleme im Angriff beheben, die den Aufstieg verhindert haben. Dank Throm und Bindnagel, die auch Offensiv-Qualitäten haben, gibt es genügend Alternativen in der Abwehr. Leandro (27) ist die Rolle des Spielmachers zugedacht. Bis auf ihn gehen die Neuzugänge stramm auf die Dreißig zu oder haben sie überschritten. Ob sich das negativ auswirkt, wird sich erweisen.

Trainer Gerd Dais vertraut weiter dem bewährten 4-2-4, kann bei Bedarf aber auch variieren. Über die Außen Roberto Pinto und Alf Mintzel sollen die wuchtigen Angreifer Velemir Grgic und Sreto Ristic ins Spiel gebracht werden.

Gerd Dais müsste man am Hardtwald ein Denkmal setzen. Den viele Jahre darbenden Traditionsverein führte der waschechte Sandhäuser aus der Oberliga in die Dritte Liga. Bemerkenswert auch die One-Man-Show von Tobias Gebert, der schon als Spieler beim SV war. Gebert, der von seiner Frau unterstützt wird, ist vom sportlichen Management übers Marketing bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit für alles zuständig. Über ihm steht nur Präsident Jürgen Machmeier, ein Mann, der für schnelle und spontane Entscheidungen sowie für deutliche Worte bekannt ist.

Der SV Sandhausen erlebt eine Renaissance. Beinahe wäre sogar der Durchmarsch aus der Oberliga in die Zweite Liga geglückt. Trotz einer starken Runde kamen im Schnitt aber nur 2200 Zuschauer an den Hardtwald. Das sind dreimal so viel wie noch zu Oberligazeiten. Es dauert, bis sich eine neue Fankultur entwickelt. Sportlich traut man dem Frieden nicht so recht. Das Saisonziel wird bescheiden formuliert. Machmeier wünscht sich einen einstelligen Tabellenplatz, Dais wäre zufrieden, wenn er mit dem Abstieg nichts zu tun hat.

Durch die neuen Spieler ist die Mannschaft in der Breite stärker. Alle Positionen sind annähernd gleichwertig doppelt besetzt. Zumindest ein Mittelfeldplatz ist möglich.

Wolfgang Brück