3. Liga

Adrion und der harte Auftakt

Stuttgart II: Walch soll Akzente setzen

Adrion und der harte Auftakt

Rainer Adrion

Durch seine Hände gingen schon etliche Talente: Rainer Adrion. imago

Neben fünf A-Junioren stoßen Torwart Stolz (Rückkehr von den eigenen Profis) sowie Walch zum Kader. Der österreichische U-20-Nationalspieler vom Junior Team von Red Bull Salzburg soll im Mittelfeld Akzente setzen. Dort gilt es, den Weggang des Leitwolfs Perchtold (1. FC Nürnberg) zu ersetzen. Abgegeben wurden zudem Mayer, Sauter, Dangelmayr, die in den Planungen keine Rolle mehr spielten. Ersatztorwart Lehmann wurde zu Eintracht Frankfurt II ausgeliehen.

Neben den üblichen Siegen gegen unterklassige Teams endete der einzige Härtetest gegen RW Oberhausen mit einem respektablen 1:1. Bis zum Start bleiben zwei Tests (u.a. 1. FC Saarbrücken) und ein Blitzturnier mit reduzierter Spielzeit.

Die Mannschaft ist eingespielt und homogen. Alle besitzen technisch und taktisch sehr gute fußballerische Anlagen. Allerdings dürfen sich die meist jungen Spieler in der neuen Liga mit höherer Leistungsdichte noch weniger Fehler erlauben.

Traditionell spielt man von der Jugend bis zur "Zweiten" im 4-4-2. Bevorzugt wird die Raute statt einer Doppelsechs. Ein Umstellen auf 4-3-3 im Spiel funktioniert.

Durch die Hände von Trainer Rainer Adrion gingen beim VfB bereits etliche Talente, wie z.B. Hleb, Kuranyi, Gomez oder Amanatidis. Seine Arbeit wird deshalb beim VfB seit Jahren geschätzt.

Grundsätzlich herrscht eine gewisse Anfangseuphorie. Vor allem, was das Auftaktmatch gegen Kickers Offenbach anbelangt, das Nostalgiker an das Duell um die Deutsche Meisterschaft 1950 mit dem ersten Meistertitel für den VfB denken lässt. Auch die Stadionfrage, schließlich trägt man seine Heimspiele nun im ehemaligen "Kickers-Stadion" aus, welches jahrzehntelang Heimstätte des ortsansässigen Rivalen war, beschäftigt einzelne Anhänger. Zumindest die Verantwortlichen behalten dabei das nötige Augenmaß, zumal man über die kostengünstigere und auch aus infrastruktureller Sicht bessere Alternative für die "Zweite" froh ist.

Das Programm bis zum sechsten Spieltag, mit den Zweitligaabsteigern Kickers Offenbach und Carl Zeiss Jena sowie vier "unbekannten" Nordteams, erscheint nicht gerade einfach. Doch der VfB weiß selbst um seine Stärken, schließlich war die Mannschaft zuletzt zweimal hintereinander Tabellendritter in der Regionalliga Süd. Sollte sie ihr spielerisches Potenzial von Anfang an ausspielen können, dürfte sie sich in den gewünschten gesicherten Tabellenregionen etablieren können.

Gerd Piffath