3. Liga

Meier und hohe Erwartungen

Düsseldorf: Mit einem oder zwei Sechsern

Meier und hohe Erwartungen

Norbert Meier

Angriff auf die Ligaspitze: Norbert Meier. imago

Die Spieler, die Ende der vergangenen Saison nicht mehr erste Wahl waren, sind weg. Routinier Anfang, der seine Laufbahn beendet, bleibt womöglich in anderer Funktion erhalten. De Cock bleibt vielleicht doch, der Verteidiger war vom FC Brügge ausgeliehen. Die Testspieler Fischer (Arminia Bielefeld) und der aber jetzt verletzte Halet (1.FC Saarbrücken) möchten sich als Alternativen für die rechte Außenbahn empfehlen. Mit Sieger (Kickers Offenbach) und Kadah (VfB Lübeck) haben erst zwei Akteure, einer fürs defensive Mittelfeld, einer für den Sturm, unterschrieben.

Zwei 7:0, ein 25:1. Mit dem 1.FC Köln kommt erst am 16. Juli ein hochkarätiger Sparringspartner.

Eine Schwachstelle scheint ausgemerzt. Aber eben erst eine. Sieger dichtet im Mittelfeld nicht nur hinten ab, sondern sorgt auch vorne für Unruhe. Rechts in der Viererkette und im offensiven Mittelfeld stünden der Mannschaft Verstärkungen gut zu Gesicht. Mitentscheidend wird sein, ob ein zweiter Stürmer den Durchbruch schafft und Lawarée entlastet. Positiv ausgedrückt, ließe sich sagen: Das Team hat sich nicht wesentlich verändert und ist eingespielt. Das Gerüst hat Klasse. Die Abwehr stellt mit Langeneke und Cakir zwei überdurchschnittliche Spieler, mit Lambertz und Christ gibt es laufstarke Mittelfeldmotoren und mit Lawarée einen Torjäger von Format.

Norbert Meier wird keine großen Veränderungen vornehmen. In der Regel wird 4-4-2 gespielt, mit einem oder zwei Sechsern. In selten Fällen verdichtet der Trainer auf Kosten eines Stürmers das Mittelfeld.

Meier übernahm die Mannschaft im Winter. Er wird sich daran messen lassen müssen, die Spieler nun bestens zu kennen und die gesamte Vorbereitung mit ihnen zu bestreiten. Seine Zusammenarbeit mit Manager Wolf Werner geschieht geräuschlos und mit voller Unterstützung des Vorstandes. Sponsoren machen sich in der reichen Landeshauptstadt rar.

Gewinnt die Fortuna zu Beginn gegen Paderborn, träumt ganz Düsseldorf vom Aufstieg. Geht das schief, braucht es Zeit, die Zuschauer zurückzuholen. So ist man bemüht, die Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben, die Stimmung durch Zweckpessimismus aber auch nicht zu drücken.

Mit dem dritten Platz der Vorsaison hat Düsseldorf auch vereinsintern signalisiert: Auf uns könnt ihr zählen. Ob es aber ohne wesentliche personelle Auffrischung für ganz vorne reicht, ist vor allem in Bezug auf die wackligen Offensivleistungen zu bezweifeln. Die Fortuna wird zu den Jägern hinter der Tabellenspitze zählen.

Wolfgang Schmitz