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3. Liga: Zu hohe Erwartungen?

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Offene Fragen zur 3. Liga sollen heute auf der Staffeltagung beantwortet werden. dpa

Laut DFB soll die neue 3.Liga schnell als eigenständige Marke wahrzunehmen sein und somit zu einer Verbesserung der Vermarktungsmöglichkeiten und einer langfristigen Existenzsicherung der Vereine führen.

Kurz vor Saisonstart herrscht jedoch Ratlosigkeit. Viele Klubs haben das Gefühl, dass für die höchste Spielklasse des DFB noch nicht ausreichend genug Konzepte erarbeitet oder zumindest kommuniziert wurden. Mit Spannung erwarten die 20 Vereine deshalb die am heutigen Donnerstag in Frankfurt angesetzte Staffeltagung.

"Diese Erwartungen sind riesengroß", erklärt Bernd Maas, Geschäftsführer von Dynamo Dresden. "Wir tappen bezüglich einer vernünftigen Vermarktung und eines entsprechenden DFB-Konzeptes alle etwas im Dunkeln."

So ist den Vereinen zum Beispiel nicht bekannt, wann zu Bundesligazeiten Anstoß sein soll und inwiefern die 3.Liga den DFL-Vereinen bei einer eventuellen Live-Übertragung aus dem Weg gehen kann. Auch eine Regelung bei der Internetverwertung für Vereins-Homepages ist noch nicht gefunden.

Knapp 590000 Euro erhalten die Klubs (zweite Mannschaften ausgenommen) in der Startsaison an TV-Geldern. Das ist zwar mehr als vergangene RL-Saison (375000), allerdings nur etwa ein Zehntel vom TV-Geld der 2.Liga - zu der eigentlich eine enge Verzahnung hergestellt werden soll. Marc Arnold, Sportlicher Leiter von Eintracht Braunschweig, erklärt: "Die Klubs werden im Lizenzierungsverfahren fast auf eine Stufe mit den Zweitligisten gestellt. Sie bekommen nur einen Bruchteil von deren TV-Geldern - die Diskrepanz ist enorm."

Zwar wurde der TV-Vertrag bereits über die kommende Saison hinaus verlängert, "wir Vereine wissen jedoch nicht, zu welchen Konditionen und auf welches Geld wir uns zukünftig verlassen können", wünscht sich Maas mehr Planungssicherheit: "Das Optimale ist hier noch nicht erreicht." Die angekündigte Verbesserung der Vermarktungsmöglichkeiten ist noch nicht eingetreten. Eine Ungewissheit, die unmittelbare Konsequenzen hat. "Noch ist nicht spürbar, dass die Marke 3.Liga eine magische Wirkung versprüht", erklärt Fortuna Düsseldorfs Vorstandssprecher Peter Frymuth. "Wir haben Sorge, dass die 3.Liga nicht in dem Maße angenommen wird, wie wir uns das alle wünschen."

Am heutigen Donnerstag erhoffen sich die 20 Vereine endlich mehr Durchblick. Um 13:15 Uhr geht es in TOP 2 der Staffeltagung um Marketing und TV-Verträge. Danach sollten alle Unklarheiten beseitigt sein. In zwei Wochen startet die Saison.

Marcus Lehmann