3. Liga

Energie Cottbus - Claus-Dieter Wollitz: "Untergangsszenarien mache ich nicht mit"

Cottbus: Mit Spahic droht der nächste Ausfall

Wollitz: "Untergangsszenarien mache ich nicht mit"

Führte Energie Cottbus im vergangenen Sommer zum Aufstieg in die 3. Liga: Trainer Claus-Dieter Wollitz.

Führte Energie Cottbus im vergangenen Sommer zum Aufstieg in die 3. Liga: Trainer Claus-Dieter Wollitz. imago

Die Situation in Cottbus ist nach drei Niederlagen in Serie angespannt. Zwar hat der FCE noch ein Nachholspiel in Unterhaching zu bestreiten, der Abstand zum rettenden Ufer beträgt aber aktuell drei Zähler. Anwachsen soll der Rückstand auf gar keinen Fall. Boden gutmachen lautet die entsprechende Devise. Erst recht, weil am Samstag parallel zum Cottbuser Heimspiel gegen die Löwen (Samstag, 14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) Tabellennachbar Jena und Köln, das auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz steht, im direkten Duell aufeinandertreffen.

Nicht konkurrenzfähig? Wollitz: "Liegt an uns, das zu widerlegen"

Die vergangenen Spiele hat Wollitz aufgearbeitet ("Die Fehler müssen abgestellt werden"), zugleich trat der Aufstiegstrainer aber aus seiner Sicht überzogener Kritik entschlossen entgegen. "Wenn es persönlich wird - das finde ich nicht in Ordnung und das bringt auch nichts." Speziell den Vorwurf, die Verteidigung seiner Mannschaft sei nicht drittligatauglich, wollte er entschärfen. "Dass wir insgesamt im Saisonverlauf zu viele Gegentore (39, Anm. d. Red.) bekommen haben, ist unbestritten. Aber die sind nicht dadurch entstanden, weil wir nicht konkurrenzfähig sind, sondern durch individuelle Fehler. Es liegt nun an uns, diese Aussagen zu widerlegen und zu zeigen, dass das nicht der Fall ist", betonte er auf der Vereinswebsite.

Trainersteckbrief Wollitz
Wollitz

Wollitz Claus-Dieter

Spielersteckbrief Spahic
Spahic

Spahic Avdo

3. Liga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
VfL Osnabrück VfL Osnabrück
51
2
Karlsruher SC Karlsruher SC
45
3
SV Wehen Wiesbaden SV Wehen Wiesbaden
42

Ein Dreier würde uns nicht Luft verschaffen, aber würde uns die Möglichkeiten geben, in den nächsten Spielen wieder diese Selbstverständlichkeit zurückzubekommen.

Claus-Dieter Wollitz

Spurlos gehe die jetzige Situation aber nicht an ihm und seiner Mannschaft vorbei: "Natürlich sind auch wir angespannt und nervös. Aber wir müssen mit der Situation ruhig und besonnen umgehen und analysieren. Wir brauchen ein Erfolgserlebnis, um Selbstbewusstsein zu tanken." Das soll am Samstag gegen Mitaufsteiger München erzwungen werden, auch wenn Wollitz mit Blick auf die Tabelle mahnte: "Ein Dreier würde uns nicht Luft verschaffen, aber würde uns die Möglichkeiten geben, in den nächsten Spielen wieder diese Selbstverständlichkeit zurückzubekommen."

Wollitz war schon im Moment des Aufstiegs gewarnt

Soll heißen: Der Abstiegskampf wird den ehemaligen Bundesligisten wohl noch länger begleiten - eine Situation, die zumindest Wollitz aber nicht komplett unerwartet trifft. Zwar peilt der Coach langfristig noch einmal den Aufstieg in die 2. Bundesliga an, wie er unlängst sagte, zuvor muss sich der Klub aber erst einmal in der 3. Liga etablieren. Und dass dieses Unterfangen schwer genug werde, habe er schon bei den Aufstiegsfeierlichkeiten im vergangenen Sommer gemerkt. "Wir haben auch Sorgen. Diese Sorgen waren aber schon im Sommer riesengroß, falls sie sich erinnern. Am 27. Mai, als es hier Sektduschen gab, da war ich nachdenklich. Mit dem Wissen, das nichts möglich ist. Wir durften zwei Spieler holen als Aufsteiger und es war zu erkennen, dass es die unerfahrenste Mannschaft ist", erinnerte sich der 53-Jährige, der aber gerade deshalb nicht in Panik verfällt: "Untergangsszenarien mache ich nicht mit."

Wir haben in diesen 90 Minuten alle Chancen, das Spiel zu gewinnen und sowieso dann, wenn man das Gefühl der Unterstützung hier hat.

Claus-Dieter Wollitz

Nicht nur die Mannschaft, das machte der ehemalige Bundesliga-Profi deutlich, auch das Umfeld stehe am Samstag gegen 1860 in der Pflicht. "Wir haben in diesen 90 Minuten alle Chancen, das Spiel zu gewinnen und sowieso dann, wenn man das Gefühl der Unterstützung hier hat. Im Stadion der Freundschaft den 12. oder 13. Mann. Natürlich soll das vom Rasen auf die Ränge kommen. Aber jetzt die Situation mal so annehmen und sagen: 'Klar ich bin nicht zufrieden als Fan, als Sponsor und als Verantwortlicher, aber sie ist nun mal so'", verlangte Wollitz.

Ist Spahic der nächste Ausfall?

Nicht abreißen allerdings die personellen Probleme. Neben Jonas Zickert (Fußverletzung; Wollitz: "Laufen ist nicht möglich"), Daniel Stanese (Mittelfußbruch), Niklas Geisler (Reha; "Er soll kommende Woche wieder einsteigen"), Philipp Knechtel (Muskelfaserriss am künstlichen Teil des Kreuzbandes; "Eine Hiobsbotschaft"), Maximilian Zimmer (Kreuzbandriss) und Tim Kruse (Achillessehnenanriss) stehen auch die Einsätze von Lars Bender (Oberschenkel-Probleme) und Kevin Scheidhauer (Schambein-Probleme) auf der Kippe. Außerdem droht der Ausfall von Stammtorhüter Avdo Spahic. "Er hat Probleme am rechten Oberschenkel", so Wollitz. "Wir müssen schauen, ob er das Abschlusstraining mitmachen kann. Die Chancen sind 50:50."

pau