"Ich sage nicht, dass Braunschweig total unterlegen gewesen ist", so das Fazit von Enochs, der gleichermaßen anerkennen und schlucken musste, aber "das ist nicht diese ehrliche Art am Fußball".
Der US-Amerikaner spielte mit seiner Aussage auf mehrere Szenen des Montagabendspiels an: So sorgte der Braunschweiger Anhang gleich für zwei Spielunterbrechungen, die den Rhythmus und Fluss der Partie nachhaltig behinderten. "Natürlich beeinflusst es die Mannschaft", erklärte Enochs gegenüber "Telekom Sport".
3. Liga - 22. Spieltag
Nachdem das runde Leder bereits Mitte der ersten Hälfte für zwei Minuten ruhen musste (11.: Eintracht-Anhänger hatten Bälle und Äpfel auf das Spielfeld geworfen), schickte Schiedsrichter Mitja Stegemann die Spieler kurz nach dem Seitenwechsel wieder in die Kabine (46.). Im Gästeblock war zunächst Pyrotechnik entzündet worden, die anschließend für starke Rauchentwicklung im Stadion sorgte.
Schuberts Wechselspielchen
Unmittelbar nach der ungeplanten Pause gelang den bis zu diesem Zeitpunkt unauffälligen Braunschweigern der entscheidende Treffer durch Bernd Nehrig (56.) . Den Zorn des Trainers zog aber eine andere Szene auf sich: In der sechsminütigen Nachspielzeit, die Stegemann nachträglich noch um zwei weitere Minuten ergänzte, sorgte die Einwechslung von Felix Burmeister für Verwirrung. Die Hereinnahme des Abwehrspielers wurde bereits angezeigt, und Nehrig war längst auf dem Weg nach draußen, als Eintracht-Coach Andre Schubert plötzlich zurückruderte, um den Tausch nur 90 Sekunden später dann doch vorzunehmen. "Da verliere ich den Spaß am Fußball - schade", kommentierte der genervte Enochs das Verhalten des Gegners.
Für den Schiedsrichter ist es schwierig. Was soll er machen? ...Er hat dazu gesagt, er verliert auch den Spaß am Fußball.
FSV-Trainer Enochs über Mitja Stegemann.
Dem Unparteiischen Stegemann wollte Enochs im Anschluss keine Vorwürfe machen: "Für den Schiedsrichter ist es schwierig. Was soll er machen? Er hat acht Minuten nachspielen lassen. Er muss das Spiel unterbrechen, und wenn die sagen, wir wollen doch nicht einwechseln…er hat dazu gesagt, er verliert auch den Spaß am Fußball."
Enochs Fazit: "So ungerecht kann der Fußball sein"
"So ungerecht kann der Fußball sein", resümierte der 47-Jährige. "Wir suchen die Schuld aber bei uns, wir haben genug Chancen gehabt - damit müssen wir jetzt klarkommen und versuchen, nächsten Samstag Punkte zu holen." Dann geht es für die Sachsen in Köln gegen den nächsten direkten Kontrahenten aus dem Tabellenkeller.
