3. Liga

Ismaik-Fraktion enttäuscht: "Fahrlässig und höchst bedauerlich" - TSV 1860 München

1860 e.V. verweigert Genussscheine des Investors

Ismaik-Fraktion: "Fahrlässig und höchst bedauerlich"

Ein Verein kommt nicht zur Ruhe: Beim TSV 1860 München knirscht es weiterhin.

Ein Verein kommt nicht zur Ruhe: Beim TSV 1860 München knirscht es weiterhin. imago

Im Wortlaut teilte Stimoniaris an diesem Sonntag mit: "Gerne würden wir auf die jüngsten Finanzierungsszenarien, vorgeschlagen vom zuständigen Geschäftsführer, Herrn Michael Scharold, eine positive Antwort geben. Die von Präsident Robert Reisinger am 11. Dezember 2018 offiziell verkündete Entscheidung der e.V.-Seite - "Genussscheine, Darlehen und vergleichbare Finanzierungsformen können auf Grund der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens künftig nicht mehr akzeptiert werden" - verhindert leider die künftige Annahme von Darlehen und Genussscheinen. Die Verweigerung von Genussscheinen seitens des e.V. ist insbesondere für die sportliche Entwicklung der Mannschaft um Trainer Daniel Bierofka nicht nur fahrlässig, sondern aus unserer Sicht auch höchst bedauerlich."

1,5 von den versprochenen 2 Millionen Euro sind aufgebraucht

Denn für die sportlich Verantwortlichen Bierofka und den zum Geschäftsführer beförderten Günther Gorenzel bedeutet dieses Vorgehen weiterhin: keinerlei Planungssicherheit. Das Duo, das versucht, den Verein mit einer mittelfristigen Strategie 2021 in die 2. Liga zu führen, kann keine Prozesse einleiten. Weder auf dem Transfermarkt noch in puncto Infrastruktur.

Eine einseitige Bezahlpflicht bei Unternehmen mit mehreren Gesellschaftern ist weder existent noch tragfähig.

Saki Stimoniaris, Aufsichtsratsmitglied und Sprecher der Ismaik-Fraktion

Stimoniaris fährt fort: "Von Seiten des Mehrheitsgesellschafters im vergangenen Jahr zugesagte Mittel in Höhe von zwei Millionen Euro waren nach einem halben Jahr bereits zu 1,5 Millionen Euro aufgebraucht, obwohl unsere finanzielle Unterstützung auf zwei Jahre vereinbart und ausgelegt war. Wir erwarten, dass der TSV München von 1860 e.V. als 40-prozentiger Gesellschafter der KGaA zukünftig seiner Mitverantwortung auch bei der Finanzierung der sportlichen Ziele gerecht wird. Eine einseitige Bezahlpflicht bei Unternehmen mit mehreren Gesellschaftern ist weder existent noch tragfähig."

"Ismaik wird seine Anteile nicht verkaufen"

Das Problem des großen Ganzen bei den Löwen ist weiterhin die Uneinigkeit in der Führungsetage. Präsident Robert Reisinger und die Kollegen des e.V., so hat es den Anschein, würden Hasan Ismaik gerne loshaben. Doch "der Hasan, den ich kenne, wird seine Anteile nicht verkaufen", betonte Stimoniaris kurz Weihnachten gegenüber dem kicker - viel mehr wünsche sich die Investorenseite "eine gewisse Dankbarkeit".

Zudem sagte das Mitglied des Kontrollorgans an diesem Sonntag: "Trainer, Mannschaft und allen voran die treuen Fans des TSV 1860 München erwarten ein verantwortungsvolles Miteinander unter beiden Gesellschaftern. Wir, von Seiten des Mehrheitsgesellschafters, wollen dieser Verantwortung gerne gerecht werden." Aber zu einem Miteinander gehören immer mindestens zwei.

Georg Holzner