3. Liga

"Druck auf dem Kessel": Kritik an Frontzeck nimmt zu

Kaiserslautern tritt nach 0:0 gegen Wehen auf der Stelle

"Druck auf dem Kessel": Kritik an Frontzeck nimmt zu

Steckt mit dem FCK im Tabellenmittelfeld fest: Trainer Michael Frontzeck.

Steckt mit dem FCK im Tabellenmittelfeld fest: Trainer Michael Frontzeck. imago

Eine Stunde war zwischen dem FCK und dem SVWW gespielt, als im ohnehin spärlich besetzten Fritz-Walter-Stadion Stille einkehrte. Der größte Teil der FCK-Fans verfolgte das Treiben auf dem Rasen nur noch stumm. Am Ende, als eine einmal mehr enttäuschende Partie in dieser Saison ihr Ende gefunden hatte und der 0:0-Endstand auf der Stadionleinwand leuchtete, entlud sich der ganze Frust jedoch in einem gewaltigen Pfeifkonzert. Einige Anhänger übersprangen sogar die Tribünenbegrenzung und stellten die Spieler hinter der Werbebande zur Rede. Zum ersten Mal in dieser Saison schallten auch laute "Frontzeck-Raus"-Rufe über den Betzenberg. "Es ist eine schwere Situation. Ich kann den Frust der Fans verstehen", erklärte Geschäftsführer Michael Klatt. "Doch die Mannschaft hat sich der Situation gestellt und ist ihrer Verantwortung nachgekommen."

Frontzeck fordert: "Die alten Erfolge endlich hinter uns lassen"

"Druck auf dem Kessel" machte der im Zentrum der Kritik stehende Trainer nach der Partie aus, begegnete dieser jedoch gelassen. "Alles, was hinten raus passiert, dafür habe ich immer Verständnis - auch dass der Kopf des Trainers gefordert wird", sagte der 54-Jährige. Mit Kritik am Umfeld und der aus seiner Sicht zu hohen Erwartungshaltung sparte er trotzdem nicht: "Sobald man über Wehen Wiesbaden spricht, dann heißt es direkt: Wir sind der große FCK. Ich glaube, dass wir uns mehr mit dieser Liga identifizieren und die alten Erfolge endlich hinter uns lassen müssen."

Dass seine Mannschaft trotzdem eine weitgehend schwache Partie gegen Wehen Wiesbaden abgeliefert hatte, räumte er allerdings unumwunden ein und bezeichnete den Punktgewinn als den "ersten glücklichen" der Saison. Eine Formulierung, die er in ähnlicher Form schon nach dem schmeichelhaften 2:1-Sieg in Aalen benutzt hatte.

Fans stellen Spieler zur Rede

FCK-Fans stellen Spieler nach dem Schlusspfiff zur Rede. imago

Rückstand zu den Aufstiegsplätzen wächst

Der Dreier auf der Ostalb Ende Oktober markiert für den FCK den vorerst letzten Sieg in der 3. Liga. Seitdem setzte es für die Pfälzer zwei Niederlagen und ein Remis, durch die die Lauterer auf der Stelle treten. Der Rückstand auf die angepeilten Aufstiegsplätze beträgt inzwischen sieben Punkte - vier Zähler beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone. Zuletzt hatte Frontzeck betont, erst im Winter ein Fazit ziehen und die Tabellensituation einordnen zu wollen. Setzt sich die Entwicklung der vergangenen Wochen fort, könnte es dann jedoch schon zu spät sein, um wirklich noch oben anzugreifen. Frontzeck weiß, dass es allmählich eng wird: "Wenn am Ende einer schuld sein muss, dann ist es halt so."

pau/mk