3. Liga

Kevin Großkreutz vor dem Start in die 3. Liga mit dem KFC Uerdingen: " Jürgen Klopp hat mir zum Wechsel gratuliert"

Ex-Dortmunder hat beim KFC Uerdingen Ambitionen

Großkreutz vor Start: "Klopp hat mir zum Wechsel gratuliert"

Er muss beim KFC noch Fitness-Rückstand aufholen: Kevin Großkreutz.

Er muss beim KFC noch Fitness-Rückstand aufholen: Kevin Großkreutz. imago

In der Dortmunder Gaststätte "Mit Schmackes" könnten sie in diesem Jahr das ein oder andere Mal in die Bredouille kommen: Die Gaststätte in der Hohe Straße betreibt nämlich unter anderem Kevin Großkreutz. Und deshalb werden auf der Leinwand neben Spielen von Borussia Dortmund auch immer die von Großkreutz' aktuellem Verein gezeigt.

Das passte bisher immer ziemlich gut: Die Spiele der 2. Liga, in der Großkreutz für den VfB Stuttgart und den SV Darmstadt 98 kickte, überschnitten sich nicht mit Erstliga-Partien des BVB. Künftig spielt der Weltmeister von 2014 allerdings nur noch in der 3. Liga, und auf diese nimmt die Bundesliga keine Rücksicht. Sollte sein neuer Verein KFC Uerdingen also am Standard-Termin (Samstag, 14 Uhr) spielen und der BVB am selben Tag um 15.30 Uhr, werden sich die Partien rund 20 Minuten überschneiden.

Die KFC-Partien würden aber "sicherlich" übertragen, kündigte Großkreutz in einem Interview mit der "Rheinischen Post" an: "Ich lade jetzt schon alle Uerdingen-Fans ein, zu kommen." Die Termin-Überschneidung zeigt allerdings, dass Großkreutz, seit vergangener Woche 30 Jahre alt, vier Jahre nach dem WM-Titel wiederholt eine Stufe tiefer angekommen ist.

Keine Sonderrechte für den Weltmeister

Seit dem Triumph von Rio, bei dem er im Finale schon einwechselbereit an der Seitenlinie stand, ging es regelmäßig bergab für den gebürtigen Dortmunder. Nach dem Abgang seines Förderers Jürgen Klopp 2015 verließ Großkreutz den BVB gen Galatasaray Istanbul. Für den türkischen Traditionsklub absolvierte er wegen Problemen beim Transfer aber nicht ein einziges Pflichtspiel.

Großkreutz wechselte nach Stuttgart, wo er auch den Gang in die 2. Liga mit antrat. Das Kapitel beim VfB fand schließlich aber ein unrühmliches Ende, in Darmstadt hatte er dann zuletzt keine Perspektive mehr. Und auch in der 3. Liga genießt der Rechtsfuß keine Sonderrechte. Trainer Stefan Krämer monierte kürzlich den Fitness-Rückstand seines prominentesten Spielers: "Körperlich hat er noch zu knapsen."

Die Meinung von Klopp war Großkreutz wichtig

Grundsätzlich könne es passieren, dass sich auch große Namen mit dem Reservistendasein anfreunden müssen : "Das kann in dem Kader jedem passieren, dass man mal draußen sitzt. Wer jetzt nicht spielt, kann in vier Wochen dabei sein und umgekehrt. Eines erwarte ich aber: Dass man nicht heulend zur Mama rennt, sondern dass man guckt, dass man in die Mannschaft zurückkommt", fordert Krämer.

Er ist für Kevin Großkreutz "zu einem Freund geworden": Jürgen Klopp (r.).

Er ist für Kevin Großkreutz "zu einem Freund geworden": Jürgen Klopp (r.). imago

Das alles ändert nichts daran, dass Großkreutz von seinem Schritt überzeugt ist. Über seinen neuen Klub weiß er durchaus Bescheid: "Auch wenn das zum größten Teil zeitlich vor meiner Geburt lag, weiß ich schon, dass Uerdingen mal zu den deutschlandweit besten Teams gehörte." Speziell das Konzept beim KFC habe ihn überzeugt. Und auch die Nähe zu Dortmund war für den Familienvater verlockend. Bei Klopp hat er sich sogar extra eine Meinung eingeholt: "Jürgen Klopp ist über die Jahre sogar zu einem Freund geworden. Er hat mir zum Wechsel nach Uerdingen gratuliert und gesagt, dass ich jetzt Gas geben soll."

Dreijahresvertrag - "Ein Aufstieg sollte es schon sein"

Das will der gesamte Verein weiterhin tun. Nach dem zweiten Aufstieg hintereinander träumt so manch einer bereits vom nächsten Durchmarsch. Präsident Michail Ponomarew hat die 2. Liga innerhalb der nächsten vier Jahre als Ziel ausgegeben. Dass es insgeheim viel schneller gehen soll, beweisen die Transfers von Großkreutz und weiteren ehemaligen Bundesligaprofis wie Stefan Aigner oder auch Manuel Konrad, der in der Vorsaison Leistungsträger beim Zweitligisten Dresden war. Auch Großkreutz hat Ambitionen: "Ich habe in Uerdingen für drei Jahre unterschrieben. Und ein Aufstieg sollte es schon sein."

msc/dpa

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