Hatte Reichel vor rund einem Monat noch grundsätzliche Bereitschaft geäußert, dem Verein trotz des bitteren Abstiegs in die 3. Liga die Treue zu halten ("Mein Herz ist in Braunschweig. Ich kann es mir vorstellen, zu bleiben"), verkündete der BTSV am Sonntag den Entschluss Reichels, den Weg in die Drittklassigkeit doch nicht mitgehen zu wollen. "Er sieht für sich einen anderen Weg, das respektieren wir", wird Marc Arnold, Sportlicher Leiter der Eintracht, auf der vereinseigenen Website zitiert.
Zwar bedauert die Vereinsführung die Entscheidung des Defensivakteures sehr, "denn wir hätten ihn gerne als Säule in unserer neuen Mannschaft in Braunschweig gehalten" (Arnold), jegliche Überzeugungsarbeit sei letztlich aber wirkungslos geblieben.
Ich musste auch im Hinblick auf meine Zukunft einen Entschluss fassen.
Ken Reichel
290 Ligaspiele im Trikot des BTSV (22 Tore, 29 Assists), vier Jahre in der 3. Liga, sechs Jahre in der 2. Bundesliga und als Krönung die Bundesliga-Spielzeit 2013/14 - so liest sich die Bilanz des Ken Reichel bei Eintracht Braunschweig. "Mir ist es sehr schwer gefallen, die Eintracht nach so vielen Jahren und in dieser Situation zu verlassen", drückte der Kapitän sein Bedauern über den Abschied aus. Doch im Hinblick auf seine persönliche Zukunft musste der gebürtige Berliner dann doch "einen Entschluss fassen. Ich möchte mich bei allen für eine außergewöhnliche Zeit bedanken und wünsche den Löwen alles erdenklich Gute", so die Abschiedsworte Reichels.
Die fußballerische Reise geht für den Abwehrspieler wahrscheinlich künftig in der 2. Bundesliga weiter: Der 31-Jährige ist sich mit Union Berlin über einen Zweijahresvertrag einig. Noch sind letzte Details zu klären.