3. Liga

Würzburger Wende: Erklärungsversuche für den Aufschwung der Kickers

FWK nach fünftem Sieg in Serie

Würzburger Wende: Erklärungsversuche

Nach einem harten Jahr darf wieder gejubelt werden: Würzburg hat sich gefangen.

Nach einem harten Jahr darf wieder gejubelt werden: Würzburg hat sich gefangen. imago

Zunächst gab es in Würzburg nach dem desaströsen Saisonstart einen Trainerwechsel. Hollerbach-Nachfolger Stephan Schmidt musste nach dem elften Spieltag gehen und Michael Schiele übernahm. Zunächst erfolglos: Der 39-Jährige startete mit drei Niederlagen und 1:9 Toren. Noch tiefer sinken konnte der FWK nicht mehr, der Absteiger war am Tabellenende angekommen. "Wir haben zehn, elf Monate hart gelitten", kommentierte Kapitän Sebastian Neumann den freien Fall durch zwei Ligen.

Doch am 15. Spieltag begann das kleine Würzburger Wunder mit einem knappen 1:0-Erfolg gegen Halle. Mittlerweile haben die Unterfranken fünf Siege in Serie auf ihrem Konto und fertigten zuletzt Erfurt mit 4:1 ab.

"Das sind die neuen Kickers"

Neumann will einen "neuen Teamgeist" ausgemacht haben. "Alle stehen hinter dem Ziel, das wir haben", erklärte er gegenüber Kickers TV. Als Beispiel nannte er Anthony Syhre, der nach seiner guten Leistung bei Sonnenhof Großaspach (3:1) wieder auf die Bank musste und das auch akzeptierte. "Das sind die neuen Kickers."

Die neuen Kickers haben auch wieder Spaß, was der überragende Felix Müller unterstrich. "Wir haben Power im Anlaufen, im Gegenpressing und das macht Bock", zählt er die Qualitäten auf. "Und dass wir mit dem Ball was anfangen können, das sieht man auch."

Ademi "wird kälter"

Und neuerdings haben die Würzburger auch wieder einen Torjäger in ihren Reihen. Orhan Ademi erzielte in den letzten beiden Spielen vier Treffer. "Er hat generell und auch im athletischen Bereich einen Schritt zugelegt. Er ist fitter und kann mehr anlaufen", glaubt Schiele die neue Stärke seines Stürmers in der Physis ausgemacht zu haben. "Er wird auch kälter vor dem Tor und macht die Dinger."

Ein weiterer Grund für den Aufschwung ist die Selbstkritik bei den Kickers. Denn trotz des deutlichen Erfolgs legte Neumann ganz bewusst den Finger in die Wunde und kritisierte die "wilde zweite Hälfte" (Schiele). "Da waren wir zu sorglos, das geht so nicht. Das müssen wir aufarbeiten."

Und der Blick ging auch schon wieder fokussiert nach vorne. "Wir müssen so weitermachen, wir wollen nächste Woche gegen Meppen den sechsten Sieg, dürfen uns nicht ausruhen." Aber schon vor dem letzten Spiel hat sich Würzburg wieder im Mittelfeld festgebissen und darf optimistischer ins neue Jahr schauen.

tru