3. Liga

Keita-Ruel: "Haben gewaltig Ärger bekommen"

Fortuna Köln: Koschinat zufrieden mit "unfassbarer Bilanz"

Keita-Ruel: "Haben gewaltig Ärger bekommen"

Hinterherschauen und genießen: Keita-Ruels Traumtor zum 1:1.

Hinterherschauen und genießen: Keita-Ruels Traumtor zum 1:1. imago

Daniel Keita-Ruel bekam den Ball mit dem Rücken zum Tor und konnte zur Drehung ansetzen. Sich noch vor ihm befindend: Eine Wand aus vier nur auf ihn fixierten Verteidigern und 20 Meter Distanz zum Würzburger Kasten. Doch dem Kölner Top-Scorer (fünf Tore, vier Vorlagen) scheint derzeit einfach alles zu gelingen. Wie schon bei seinem Seitfallziehertor gegen Erfurt flog der Ball auch diesmal ins Netz - Keita-Ruels Schuss in den Winkel leitete die Wende ein, die Fortuna gewann nach schwachem Beginn und 0:1-Rückstand noch mit 2:1 gegen das neue Schlusslicht der 3. Liga.

Eine dreckigere Spielanlage

Der vermeintliche Pflichtsieg - kein souveräner. "Ich habe keine Erklärung für die erste Halbzeit", sagt Keita-Ruel, "in der Kabine haben wir gewaltig Ärger bekommen". Im ersten Durchgang der Kölner, den Fortuna-Trainer Uwe Koschinat als "insgesamt sehr statisch" empfand, gerieten passive und unsortierte Hausherren schon in der 2. Minute in Rückstand. Koschinat schien in der wohl lauten Halbzeitansprache die richtigen Worte gefunden zu haben und wünschte sich "eine dreckigere Spielanlage". Köln "ging mit mehr Power raus" und spielte fortan mit "Herz und Leidenschaft", sagt Keita-Ruel.

Manndecker Mimbala

Dass er das Comeback per Traumtor einleitete, scheint beim 28-Jährigen zur Normalität zu werden. Auf die Frage, ob er nur schön kann, antwortete er: "Das sind die Schüsse, wo ich stark drin bin. Dass der wieder so reingeht, passt natürlich." Passend waren auch die taktischen Kniffe Koschinats, der Verteidiger Mimbala bei langen Bällen als Manndecker des bis dato brandgefährlichen Torschützen Königs abstellte. Mit Erfolg: Königs war in der Folge "wie weggeknipst". Nach dem Ausgleich gelang der Fortuna auch noch das 2:1, weil die Mannschaft sich, weiß Keita-Ruel, auch nach der Niederlage gegen Meppen (0:1) und dem nicht gerade überzeugenden Auftritt im Pokal gegen Landesligist Schafhausen (1:0) zusammenreißen kann. So verloren die Domstädter noch keine zwei Spiele hintereinander. Unter dem Strich stehen aktuell 30 Punkte aus 14 Spielen - was nach den Patzern von Magdeburg Platz zwei bedeutet. "Mit einer komplett veränderten Mannschaft eine unfassbare Bilanz", findet Koschinat.