3. Liga

Schmidt muss gehen: Kickers brauchen "neue Impulse"

Würzburg: Schiele übernimmt interimsweise

Schmidt muss gehen: Kickers brauchen "neue Impulse"

Aus nach nur elf Spielen: Stephan Schmidt.

Aus nach nur elf Spielen: Stephan Schmidt. imago

Immer wieder hatte Sauer dem erst zu Saisonbeginn installierten Schmidt in den vergangenen Wochen den Rücken gestärkt, ihm mit dem neu zusammengewürfelten Kader Zeit eingeräumt. Beim 0:2 gegen Aufsteiger Unterhaching am Samstag, wo die Kickers Leidenschaft und Kampfbereitschaft komplett haben vermissen lassen, schien die Stimmung auch beim Vorstandsvorsitzenden zu kippen. "Stephan Schmidt hat eine Idee vom Fußball, von der haben wir aber bisher noch nicht so viel gesehen - nur ansatzweise" - bei Sauer kamen Zweifel auf.

Die angekündigte Aufarbeitung brachte eine Entscheidung, die gegen Schmidt ausfiel. "Die jüngste Niederlage und Leistung unseres Teams gegen Unterhaching sowie die ausbleibende Fortentwicklung des Teams seit Saisonbeginn entsprachen nicht unseren Erwartungen", nannte Sauer die ausschlaggebenden Ursachen. "Gemeinsam mit dem Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Thorsten Fischer haben wir Stephan in einem ebenso offenen wie konstruktiven Gespräch unsere Entscheidung mitgeteilt."

Würzburger Kickers - Vereinsdaten
Würzburger Kickers

Gründungsdatum

17.11.1907

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Trainersteckbrief Schmidt
Schmidt

Schmidt Stephan

Der große Umbruch, "keine leichte Aufgabe"

Zehn Punkte ist die magere Ausbeute des Zweitliga-Absteigers aus den ersten elf Partien, die Realität heißt Abstiegskampf. "Wir wissen, dass ein solch großer sportlicher Umbruch, wie wir ihn nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga einleiten mussten, keine leichte Aufgabe darstellt", erkannte Aufsichtsratschef Fischer, doch offensichtlich schwand in Würzburg mit dem Auftritt am Samstag die Hoffnung, dass der 41-Jährige die Mannschaft noch auf den richtigen Weg führen kann.

"Wir danken Stephan Schmidt ausdrücklich dafür, dass er diese Herausforderung mit großem Engagement angegangen ist. Er war schnell ein Teil der Kickers-Familie und stolz, für diesen Verein zu arbeiten", sagte Thorsten Fischer: "Wir benötigen aber unabdingbar neue Impulse, um die Wende herbeizuführen." Für dieses Vorhaben nimmt der Vorstandsvorsitzende Sauer auch die Spieler in die Pflicht: "Wir erwarten uns jetzt von der Mannschaft eine Weiterentwicklung und einen für alle sichtbaren Leistungswillen, der es uns ermöglicht, die Kickers wieder in die Spur zu bringen."

Schieles Blitz-Debüt am Dienstag

Bis auf Weiteres übernimmt Schmidts Co-Trainer Michael Schiele die Trainingsleitung, der 39-Jährige sitzt am Dienstag im Toto-Pokalviertelfinalspiel beim TSV 1860 Rosenheim gleich erstmals als Interimstrainer auf der Bank. "Michael genießt unser vollstes Vertrauen. Er bringt langjährige Erfahrung als Spieler sowie als Co-Trainer mit und besitzt mit der Fußball-Lehrerlizenz die höchste Qualifikation als Trainer. Wir geben uns jetzt die Zeit, die nötig ist, um die beste Lösung für die Würzburger Kickers zu finden", betonte Daniel Sauer.

Schmidts Entlassung ist bereits die zweite in der 3. Liga an diesem Montag, zuvor musste Stefan Krämer in Erfurt gehen.

mam

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